Sonntag, August 29, 2010

FW-Pager

Wieder einmal hatte ich vertretungsweise einen Pager (und habe nun einen anderen für die nächsten 4 Wochen, ca.). Am Samstag, also gestern, hatten wir eine sogenannte "Pionier-Übung" auf der Grasburg bei Schwarzenburg. Diese gehört der Stadt Bern (resp. das ganze Gelände da wohl) und weil Stadtbauten Bern ja lieber Geld ausgibt, indem sie Fehlplanungen betreiben (vgl. Kostenexplosionen beim Bärenpark und beim neuen Feuerwehrstützpunkt), wird die Freiwillige Feuerwehr, also das Brandcorps, regelmässig für die Wartung der Anlage engagiert. Theoretisch soll das wohl jedes Jahr der Fall sein, wobei sich die 4 Kompanien dann abwechseln sollen, was pro Kompanie einen ca. zweijährigen Rhythmus ergeben sollte (weil immer 2 Kps zusammen gehen), aber seit ich mit dabei bin, war es, meiner Meinung nach, die erste Übung wieder einmal. Wobei, "Übung" klingt so toll. De facto geht man Unkraut rupfen und putzen. Genau das haben wir jedenfalls gemacht. Ein paar Kletterexperten wurden ins Seil gehängt und haben die Mauern von Grünzeug befreit. Menschen, die schweres Gartengerät verwenden können und dürfen (aufgrund ihres Alltagsjobs) haben Wiesen gemäht. Und das gemeine Fussvolk, das wie ich eher so zur Bürogummifraktion zählt, hat dann aufgeräumt und geputzt. Wir haben zuerst eine Wasserabflussrinne von Steinen, Erde und Laub befreit. Da hatte Oleg, den ich mitnehmen durfte, extrem viel Spass dran. Er dachte ja, die ganzen Steine fliegen extra zu seinem Vergnügen und hat einen Salto nach dem anderen geschlagen, um sicher alle fangen zu können. Ich fürchte, sein Gebiss hat wieder einmal leiden müssen...Aber er war soooooo happy!!
Als die Arbeit erledigt war, ging es etwas höher aufs Burgruinengelände und dort zum gemähten Grad zusammenfegen und die Böschung runterwerfen als natürlichen Dünger. Ich muss ja sagen, die Anlage ist schon schick und idyllisch und wenn da regelmässig Ordnung gehalten wird...

Aber ich war eigentlich beim Pager. Also letzte Woche hatte ich vertretungsweise einen und wieder einmal war das Ding die ganze Zeit still. Für Samstag gab's dann extra noch einmal ne Mail, dass man sich bereit halten solle, weil im Falle des Falles unsere SEG (Schnelleinsatzgruppe) ggf. im gesamten Stadtgebiet eingesetzt würde, eben weil ja welche stadtauswärts zugange wären. Ich hab mich vorsorglich noch abgemeldet und prompt: Piept mitten in der Einöde das Ding auf einmal los! Ich hab's ja erst gar nicht gecheckt, dachte, ich hätte irgendeinen Handywecker vergessen auszustellen, bis ich dann realisiert habe, was los ist. Na bravo. Und wieder einmal nicht vor Ort :-).  Wobei, zu tun gab es nicht wirklich etwas, es wurden lediglich Leute gebraucht, die die FW-Kaserne besetzen konnten, während die gesamten Berufsfeuerwehrler (BF) in Münsingen einen Zug löschten. Spannenderweise hat eine Bekannte von mir in Münsingen am Bahnhof das Ganze live miterlebt, Zufälle gibt's...

Es bleibt also dabei, dass auf den ersten Einsatzbericht meinerseits zu warten ist...aber: ich halte mich bereit. Jawohl :-)

P.S. Falls jemand a) ein gebrauchtes, günstiges Fahrrad für mich hat, bitte melden! b) eine Wohnung in 3013 Bern für Oleg und mich kennt, die ab ca. 1.11. oder rundum frei wäre: ebenfalls melden. Dankeschön!

Freitag, August 20, 2010

Post von Eidgenossen

Vorgestern hatte ich einen interessanten Umschlag im Briefkasten: Ich habe Post von der Schweizerischen Eidgenossenschaft bekommen!


Da habe ich mich doch gefragt, was die wohl wollen? Vielleicht wollen sie mir ja einen roten Pass schenken, weil ich so eine vorbildlich integrierte Person bin (so von wegen Freiwillige Feuerwehr, wo ich 1. ja nur ein Taschengeld bekomme und 2. darauf auch noch Quellsteuer zahle, seit neuestem!), die sogar per Du mit einer offiziellen Bundesratskandidatin ist (ich drück die Daumen, Hilde!)...


Aber nein, falsch gedenkt. Tatsächlich handelt es sich um die "Haushaltsbudgeterhebung 2010" und die Post kommt vom Bundesamt für Statistik. Forschungsorientiert, wie ich nun mal bin, habe ich mich brav zurück gemeldet (sonst hätten sie mich nicht erreicht, geht nämlich via Festnetztelefonnummer, die bei mir ja nur für Internet dient, aber wo sonst nix passiert) und erwarte nun die Befragung, die wohl so abläuft, dass ich im Oktober Haushaltsbuch führen muss. Mal abwarten. Kann ja nicht schaden, mal ein bisschen strukturierter die Ausgaben zu betrachten :-)


Und jetzt noch eine Ankündigung: Das WG-Projekt wird demnächst beendet, ich befinde mich aktuell auf Wohnungssuche und freue mich über tatkräftige Unterstützung, sowohl bei der Suche als auch beim Umzug, ca. im November...

Mittwoch, August 18, 2010

Freitag, der 13. - Nachwirkungen

Tja, eigentlich war der Freitag selber ja gar nicht sooo schlimm. Ich hab zwar meinen Büroschlüssel vergessen, dies aber noch auf halbem Weg gemerkt und zuhause angekommen, hab ich dann festgestellt, dass ich platte Reifen am Velo hab. Kein Problem, hab ich das halt zum nahe gelegenen Laden geschoben, war aber zu blöd zum Pumpen und dummerweise war grad Mittagspause (ich hatte am Vormittag noch anderes, vorfallfreies Programm gehabt). Hab ich das Velo also an nem Ständer vorm Laden angeschlossen und bin heimwärts, dort arbeiten...
Dummerweise konnte ich nun jetzt grad erst wieder zum Laden gehen und was stellt sich dort heraus?! ...

Am Freitag hab ich abends dann noch ne Theaterkarte zuhause liegen lassen, aber ebenfalls auf halbem Weg bemerkt...

Ja, genau, am Veloladen hat sich heraus gestellt, dass keine Luft mehr im Reifen ist, aber das so konsequent, dass sich grad das ganze Velo mit aufgelöst hat!
So ein Mist! Nebst der nun anfallenden Lauferei zu Polizei und Telefonaten mit Versicherung brauch ich halt auch nen neuen fahrbaren Untersatz! Ärgerlich, zumal ich grad autolos bin (ausgeliehen) und heut Abend ist Feuerwehr...Grmpf... Lösungsvorschläge?!


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Sonntag, August 08, 2010

Gay Games Köln 2010 - Be part of it!

Yes, I was part of it!

Multimediale Eindrücke werden folgen, früher oder später in welcher Form auch immer. Aber alles geht nun mal nicht sofort...aber bevor ich alles vergesse, schreibe ich doch zumindest eine Zusammenfassung...

Die Eröffnungsfeier im Rhein-Energy-Stadion war ganz nett. Leider waren die Ticketpreise zu hoch angesetzt als dass es Zuschaue angelockt hätte und zu tief, als dass es für ne richtig coole Show gereicht hätte. So reihte sich Rede an Rede und merkwürdiges "Highlight" ans nächste ohne dass mal so richtig Stimmung aufkam... Aber cool war's trotzdem, so einzulaufen und furchtbar patriotisch zu tun (und wer ist wohl schweizerischer als alle Schweizerinnen und Schweizer zusammen? Genau...). Lustig war dann ein Gespräch mit einer hinter mir sitzenden Schweizerin, die mich anquatschte und auf meine Antwort meinte "wieso redest Du denn Deutsch?" "Naja,, wir sind ja in Deutschland, da passt man sich halt an!" "Achso...", also fuhr sie im bemühtesten Hochdeutsch weiter fort (u.a. "Sportartenraten" mit den Versuchen: "Fussball, Bodybuilding, Fussball, Handball..."), bis ich schliesslich meinte, auch Dialekt zu verstehen :-). Hihi, zum Glück hatte das Kölsch schon für positive Grundstimmung gesorgt, sonst hätte sie wohl noch den Tennisschläger gezückt ;-).
Am nächsten Tag, dem Schweizer Feiertag, der zufällig auch Sonntag war, hatte ich als Volunteer verplant. Volunteer heisst ja eigentlich freiwillig ein bisschen Arbeit leisten, in Köln hat das nicht wirklich geklappt. Ich hatte mich als "Kamerafrau/-mann / Editor/in" angemeldet und als ich ein bisschen zu früh um 8h im Pressezentrum eintraf (vielleicht war es auch schon 8.15h), war eigentlich noch kaum jemand da. Der verantwortliche Typ, der es, wie auch alle folgenden, nicht für nötig hielt, sich selbst mal vorzustellen, meinte nur, dass die Arbeit eigentlich nie vor 9h los ginge. OK, danke für diese schöne Botschaft nach vorher panikmachenden Mails...
Ausser mir warteten noch 2 ebenfalls leicht irritiert-verwirrte freiwillige Fotografen, die dann eine minimale Einweisung in ihren Job erhielten: Fotos machen, wo sie Lust haben und anschliessend hochladen. Fertig.
Mir wurde, nachdem ich irgendwann mal die Initiative zum Fragen ergriffen habe (so gegen 10.30h etwa), mein Job auch erklärt: Video filmen, wo ich Lust habe, auf YouTube hochladen, fertig. Keine Vorgaben, keine Zeiten, keine Kontrolle, kein nix. Also zog ich schliesslich mit einem Typen und seiner leicht professionelleren Kamera los Richtung Schwimmbad (fand ja kaum was statt um die frühe Stunde) und hab mir ne kleine Lektion in puncto "RTL-Reportage erstellen" abgeholt. Der Typ hat nämlich mal eben solche gemacht. Toll. Mein Fazit: Alles Geschmackssache (resp. eine Frage des Stils...). Immerhin haben wir mit ein bisschen Reporterglück den ältesten Schwimmwettbewerbsteilnehmer "erwischt", das entsprechende Filmchen findet man hier. Das hab ich allerdings nicht geschnitten sondern nur die Frage gestellt, auf die der John geantwortet hat, dass er bloss ans andere Beckenende kommen muss und dann seine Medaille bekommt, weil es niemand sonst in seiner Altersklasse gibt :-).  Theoretisch hätte ich ja auch Filmchen schneiden wollen, aber leider war auch am 2. Volunteertag der Schneideplatz noch nicht eingerichtet und somit hatte sich der Job erledigt. Die übrigen Tage war ich dann ja voll und ganz beim Tanzen eingespannt, wenn auch mehr als Fan als selber aktiv...
Das Tanzniveau war recht hoch, dank der Teilnehmenden aus USA und Australien höher als von Eurogames bislang gewohnt. Nichtsdestrotz haben es die Tanzlehrerin mit ihrer Partnerin geschafft, in der C-Klasse 35+ im Standard eine Goldmedaille zu holen, so cool! Für Ja und mich hat's diesmal nicht wirklich weit gereicht, trotz elterlichen Supports haben wir es zusammen mit den 2 anderen Schweizer Paaren nicht einmal ins Finale geschafft, beim Latin und im DiscoFox haben wir so ziemlich das Schlimmste seit den ersten Anfängerstunden zusammen getanzt, was möglich war. Nichtsdestotrotz hat es hier immerhin fürs Finale gereicht, 3 Paare geschlagen :-). Für Interessierte: Die kompletten Ergebnisse lassen sich hier nachlesen...und da habe ich nun selber gerade gesehen, dass wir bei unserem katastrophalen Latin-Auftritt immerhin Vorletzte geworden sind (=Minimalziel neben unfallfrei übers Parkett) und im Discofox offenbar gar nicht so schlecht gesehen wurden, nach der Hoffnungsrunde hätte tatsächlich noch die Chance auf nen Vorletzten Platz im Finale bestanden :-). Ja nu. Auf jeden Fall war es eine nette Erfahrung. Und das Medaillenset ist ja eigentlich auch schon komplett, was soll man mit so vielen Teilen schon machen...

Soviel erstmal fürs Erste von der Berichterstattung, wie gesagt, Bild (mit oder ohne Ton) folgt, wobei ich in der nächsten Zeit zur Abwechslung arbeitstechnisch viel unterwegs bin, mal sehen, ob und wann ich zu was komme...

Dienstag, August 03, 2010

Jassen - einen Fortsetzung

So, in der Tat war es dann heute so weit, dass ich vertiefter in die immer komplexer werdenden Strukturen des Jassens eingeweiht wurde. Ich sage es mal so: Das Schweizer Bankgeheimnis ist ja echt nen Klacks dagegen, immerhin passen die Steuerflüchtlinge ja auch auf eine Daten-CD...

Also, was habe ich gelernt?! Eingeborene mit rotem Pass dürfen übrigens gerne die Kommentarfunktion für Korrekturen verwenden, i ha doch chei ahnig!
Gespielt haben wir diesmal die "Originalversion", sprich: in 2er-Teams, also insgesamt zu viert. Tanzlehrerin U. gegen ihre Tanzpartnerin Je. und meine Tanzpartnerin Ja. Eigentlich würde man bis 1000Punkte spielen (oder auch 2500, wenn die Punkte doppelt zählen, wann man das macht, hab ich schon wieder vergessen), aber aufgrund der fortschreitenden Uhrzeit und dem näherrückenden Turnierbeginn haben wir beim Spielstand 442 zu 346 (pro U&M / J.&J.) abgebrochen.
Gelernt habe ich nun das Schieben: Das heisst einfach mal jegliche Verantwortung von sich weisen und die der Mitspielerin übertragen. Ja, so sind sie die Schweizer. Selber nennen sie es dann ja "neutral".... :-). Es ginge darum, die Trumpffarbe zu bestimmen. Kann man dies aufgrund mieserabler eigener Kartenlage nicht, schiebt man eben oder, alternativ, bestimmt ein "ungen-ufe" oder "oben-abe" oder "Slalom"-Spiel. Dann ist eigentlich alles wie immer, ausser dass ein paar andere Regeln gelten. Zum Beispiel gibt's keine Trumpffarbe und die 8 bekommt auf einmal einen Wert (weiss aber grad nicht mehr, welchen). Beim "ungen-ufe" wird die 6 zum Ass und zählt damit 11 Punkte, die Bildkarten behalten aber ihre Werte. Die 10 ist immer noch ne tolle Karte, weil sie ja 10 Punkte zählt.
Die Mitspielerinnen eines Teams dürfen sich nicht absprechen, tun es aber natürlich trotzdem wie wild, indem sie sehr indirekte Hinweise geben ("ich hoffe, dass Du jetzt das Richtige tust")...Kartoffeln gibt's in der Vierervariante keine, aber auch Punkte einfach so geschenkt, dann nämlich, wenn gewiesen wird, die höchste Weisung gewinnt fürs Team quasi alles.

Mein Fazit: Jassen ist tota unlogisch und die Ausnahme ist die Regel. Also ein bisschen wie Französisch. Das kann ich ja auch nicht :-). Bin aber trotzdem weiterhin gewillt, es zu lernen, wer hilft?

Montag, August 02, 2010

1. August 2010 - oder vom Singen und Jassen

Der 1.8. ist ja bekanntlich Nationalfeiertag. Also in der Schweiz. Erkennen lässt sich das immer recht gut daran, dass es schon Tage vorher immer wieder knallt, zischt und blitzt, weil der 1.8. den Schweizern das ist, was den Deutschen Sylvester: Feuerwerkzeit!
Eben wegen der Knallerei "flüchten" sich viele Haustierbesitzende gern mal ins benachbarte Ausland - denn solange in Baden-Württemberg noch der Einheits- und Steinkohlesolidaritätscent zusammen mit den übrigen Steuern unterschlagen werden anstatt sich auf den Rappen genau veranschlagen zu lassen, ist das ja mal ne Idee, in den grossen nördlichen Kanton zu fahren.
Habe ich auch gemacht, aber eigentlich ja nicht wegen KawummKrachBumm vs. Oleg sondern wegen Tanzen. Hab ich also auch gemacht heute. Getanzt, meine ich. Ein bisschen üben für Donnerstag und Freitag.
Aber ich bin ja bei der Eröffnungsfeier gestern hinter Schweden (Gruss an die MBWGFHFKSHTB) und vor Taiwan eingelaufen und das ja, weil ich als "echti Schwizeri da bi". Und somit gehört sich natürlich auch eine ordnungsgemässe 1.-August-Feier am Abend, mit Hymne und allem drum und dran, wobei zur Hymne eigentlich auch der Zettel gehört, auf dem der Text in allen 4 offiziellen Sprachen abgedruckt ist, damit es auch ja einen hübsch bunten Chor gibt. Ich gebe zu, der Zettel hat mir ein bisschen gefehlt...
Den Anfang nahm seine Feier in einem kleinen, aber sehr feinen Gartenlokal, mit echt Kölschen Gerichten, "niedlichen" Gläsern (Kölsch äbe), sehr schicken WCs inkl. Vorraum (wo ist jetzt die Tür?!) und Abstimmungsproblemen beim Personla, wenn man's zu genau wissen möchte, welcher "Rotwein" denn nun im Angebot steht.
Denn am Anfang stand eine kleine Geschichtslektion - wenn auch mehr über Deutschland und das nur, weil 1848 in beiden Nationen historische Bedeutung hat (vgl. Wikipedia bei Interesse). Anyway, die Dunkelheit brach schliesslich unaufhaltsam ein, es wurde Zeit für die Gesangsstunde. Diese gab's mit bengalischem Feuer - 6 Stück ("=3 für jede" - bei 4 Personen, wohlgemerkt...ich sag nur: Religion sehr gut...) in Form der CH-Hymne, intoniert von mir, mager unterstützt von der Berner Fraktion (ja wenn auch der Textspickzettel fehlt und die Blaskapelle für die Melodie...) Was sie hingegen besser können (puncto Text und Melodie), aber gleichwohl dann doch nicht wirklich gesungen haben: Happy Birthday, liebe Schweiz! (da könnte wohl selbst mein Patenkind schon helfen?!), das dann zu 9 Wunderkerzen, ich hatte diesmal meine 3... :-)
Nichtsdestotrotz war nun eine gewisse Sangesfreude erwacht (oder ob's am "Rotwein" oder dem alkoholfreien Paulaner lag??), es gab noch 1 Kanon, 2 israelische Lieder, "kein schöner Land" in 2 Strophen und ein Schlaflied von teils wechselnden Besetzungen gesungen oder mitgebrummt, äh, -summt. Gebrummt, bzw. eben nicht, Anti-Brumm sei Dank, wurde anschliessend am Terassentisch, wo das schöne Schweizer Spiel "Jassen" der Deutschen (also mir) beigebracht wurde.
Um mal sprachstiltechnisch meine Tanzlehrerin (Teil der Jass-Lehrerinnen-Crew des Abends) zu imitieren (Insider werden es erkennnen): "Jassen ist wie Wizard, ausser dass die Karten anders aussehen und noch ein paar andere Dinge speziell sind." Oder so ähnlich.
Gelernt haben wir (meine Tanzpartnerin J. behauptete, ebenfalls eine Jassnovizin zu sein, was sich als das ch-typische Understatement des Jahres herausstellte, natürlich kannte sie eigentlich schon die wichtigsten Dinge...) die "Kartoffel-Variante" (bärndütsch: "Herdöpfele", die man zu zweit spielt. Ausser man spielt zu dritt. Normal geht jassen zu viert (sorry, korrekt müsste es wohl heissen: jasst man zu viert).
Hier mal für Outsider das, was ich von den Regeln verstanden/gelernt/behalten habe, in meiner Version fürs einfache Nachspielen:

Bei der Kartoffelvariante will man lieber nen Strich als ne Kartoffel. Beides zusammen ist Null. Ne Kartoffel bekommt man, wenn man weniger als 21 Punkte auf der Hand hat, wenn man keine Karten mehr hat, weil alle abgelegt sind. Bevor man spielt, hat man vielleicht schon Punkte auf der Hand, obwohl man noch keine Karten abgelegt hat.
Wer will, darf die blinde Katze im Sack tauschen. 2x9 gibt 14, deswegen ist die 9 die zweithöchste Karte nach dem Trumpfbauer (also 9 der Trumpffarbe), der 20 zählt, sonst 2. 25 sogar, wenn er als letztes gespielt wird (ich sach nur: Mau-Mau!). Man muss "Lei haute", also IMMER die Farbe bedienen, AUSSER man hat die nicht oder will Stich spielen, was man noch immerer darf (also Trumpffarbe legen).
Man kommt oder kommt nicht, wenn man nicht kommt, bekommt man keine Kartoffeln, aber jemand anders nen Strich (glaub ich).
Während man seine erste Karte legt, kann man Punkte weisen, im Prinzip braucht man dafür ne Pokerhand (Strasse oder Vierling, allerdings irgendeinen bestimmten, ich glaube 4x10=100Punkte, während 4x9=0?! 5er-Strasse?100, 4er-Strasse=50 und 3er-Strasse=20). Wenn man z.B. 6,7 und 8 einer Farbe hat, darf man 20 Punkte weisen, hat aber gleichwohl 3 "Bretter", weil die Karten nix wert sind, AUSSER, sie sind Trumpf, dann darf man die 6 zum Tauschen nutzen und die 9 gibt bei Trumpf ja eben jene 14 Punkte...
Ganz einfach und logisch bislang, oder?! Beim zu 4t spielen, spielt man zu zweit und darf auch mal schieben (ich vermute, das ist ähnlich der "ich komm nicht und bekomm keine Kartoffel-Variante", aber das lern ich dann ein andern Mal. Vielleicht ja am 2. August. :-)

P.S. Ich hatte nur einen Strich, keine Kartoffeln, aber dafür auch nie Punkte einfach so geschenkt bekommen sondern immer hart und ehrlich verdient. Ich darf ja auch erst am 3.10. feiern...- und wer bringt mir bis dahin Skat bei?? :-)