Samstag, Juli 17, 2010

Heute...

...ist der Tag schon viel besser!
2. Platz beim Tanzturnier und damit komplettes Medaillenset! So cool!



- Posted using BlogPress from my iPhone

Gestern...

...war ja irgendwie nicht mein Tag (insofern kann es heute nur besser werden! :-). Da ich einen Arbeitstermin im deutschen Freiburg hatte, musste ich relativ früh aufstehen, das ist ja grundsätzlich nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber kommt natürlich häufiger vor, hier also nix aussergewöhnliches...Entgegen meiner Gewohnheit war ich recht zeitig am Bahnhof, hab mir ein Dinkelbrötli mit Schinken fürs Frühstück im Zug gekaut, dazu nen Kaffee und ab gings. Im Zug selber holte ich dann mein Schinkendinkelbrötli aus der Tüte und dachte noch: "Das sieht ja komisch aus, sonst schaut da doch der Schinken an den Seiten so raus? Seit wann "packen" die das so gut???" Bis mir dann auffiel, dass wirklich etwas nicht gut war, denn der Schinken war nicht bloss knapp belegt sondern grad gar nicht vorhanden! Das Brötli war zwar aufgeschnitten, aber leider nicht bestückt worden. Mmh, staubte ein bisschen beim Kauen, aber vorübergehend gesättigt hat es dann doch auch...ärgerlich halt bloss, dass ein reguläres Plain-Dinkelbrötli ungefähr ein Viertel kostet...

Ja nu, es gibt schlimmeres. Die Sitzung tagsüber verlief teils ein bisschen zäh, es war einfach zu warm, aber Sommer ist wirklich toll, also will ich darüber nicht klagen. Es ist einfach eine blöde Erfindung, dass man nicht genauso lange Ferien hat wie es warm ist :-).

Die Rückfahrt in die Schweiz sollte um 17.01h losgehen, für mich sogar mit einem direkten Zug bis Bern. Als meine Schweizer Kollegin und ich gegen Viertel vor auf den Bahnsteig kamen, erwartete uns schon die Anzeige, dass der Zug "ca. 40 Min Verspätung" haben würde. Na Bravo. Eine Alternative gab es natürlich nicht (warum auch bei der Distanz Freiburg-Basel, denn ab dort hätte man ja Anschluss gehabt...), also hiess es abwarten und kalten Kaffee trinken...

Tatsächlich wurden es dann 47 Minuten Verspätung, was dazu führte, dass die DB beschloss, den Zug in Basel enden zu lassen, weswegen ich dann doch umsteigen musste, aber natürlich gab es keinen direkten Anschlusszug, so dass ich letztlich mit 60Minuten Verspätung in Bern eintraf. Das war insofern dumm als dass ich um 20h, wo ich dann ankam, eigentlich meine Geburi-Reinfeier hatte beginnen lassen wollen. So gesehen glücklicherweise hatten sich dafür aber nur 2 Gäste "angemeldet", denen konnte ich schnell Bescheid sagen... Achja, das mit der Reinfeier war auch so ne Sache. Kurzentschlossen wie ich nunmal bin, hatte ich am Mittwochabend mal eine Mail in die Berner Welt gesetzt und eingeladen für eine Reinfeier ins Café Kairo bei mir um die Ecke (da hab ich vor 2 Jahren schon erfolgreich anstossen können). Am Donnerstagmorgen fand ich dann im Briefkasten einen Zettel, dass das Kairo dieses Wochenende Gartenfestival feiern würde und man doch den Lärm zu entschuldigen möge. Dumm gelaufen, schnell noch eine zweite Mail hinterher geschickt und Location gewechselt...

Also, ich kam dann um 20h eben in Bern an, lief aus dem Bahnhof zu meinem Radl und plitschplatsch fielen die ersten Gewitterregentropfen....Grandios, wie sollte es auch anders sein. Sehr erfolgreich sang ich für mich selbst im schönsten DB-Englisch "rain, rain, go away", denn ich kam trocken nach Hause. Dort hurtig in frische Klamotten geworfen, Oleg geschnappt und los gings Richtung Lokal. Ca. 350m, bevor ich dort war (der Weg ist insgesamt nicht sooo weit), öffnete der Himmel nun aber tatsächlich seine Schleusen (jetzt war jeglicher Gesang nutzlos) und Oleg hätte sich am liebsten auch direkt verkrochen, weil ihm die Regentropfen zu fest waren. Zum Glück gabs direkt eine Bushaltestellt zum Unterstellen fürs Gröbste, bevor ich mich dann doch auf die letzten Meter gemacht habe. Der Schauer war natürlich nur von kurzer Dauer, zu kurz um Abkühlung zu bringen, insofern war das mit dem Nasswerden auch nur halb so wild.

Angekommen stellte ich fest, dass es wohl ein toller Abend mit Oleg werden würde...ich gönnte mir nun endlich ein bisschen Schinken in Form eines Foccachias und bald darauf trafen dann doch die wenigen, exklusiven Gäste ein. Merci an die FW, resp. Ex-FW-Kolleg/innen P. und T.!! :-) Ich habs einen sehr unterhaltsamen Abend gefunden (wir sind dann doch noch irgendwann ins Kairo gewechselt) und entgegen meiner Befürchtung ist der FW-Pager, den ich zurzeit urlaubsvertretungstechnisch trage, nicht um 23.45h los gegangen und auch nicht um 3h morgens...Ich hätte nach dem Tag durchaus damit gerechnet...

So aber werde ich mich nun mal fertig machen fürs Tanzturnierchen und schauen, was heute alles passiert...Weiter gehts nach der Werbung! :-)

Dienstag, Juli 13, 2010

Gewinn

Tja, kaum ist man mal ein paar Tage ausser Haus zu einer Zeit, wo monumentale Grossereignisse die Stadt rocken und schon gibt's etwas...offenbar hatte ich (wahrscheinlich vor Monaten) an einem Gewinnspiel vom Mobilfunkanbieter Orange teilgenommen, so quasi aus Jux und Dollerei und das auch schnell wieder vergessen.
Und heute, als ich meine einwöchige Post durchsah, war da ein Brief von Orange. Ich dachte ja noch an Werbung (bin dort nicht Kundin), doch als ich den Umschlag öffnete, kamen mir zwei Tickets entgegen.


Für das letzten Samstag stattgefundene P!NK-Konzert im Berner Stade de Suisse...ja sch....ade aber auch! 


Denn, wenn die Tickets ein paar Tage eher gekommen wären (der Brief ist datiert auf 7.7., das Konzert fand am 10. statt, sprich: Erreicht haben mich die Tickets vermutlich zwei Tage vorher!), hätte ich sie zumindest noch verschenken oder gar verkaufen können (je nach Bekanntheitsgrad der Abnehmerinnen...). Aber so...sind nun mindestens 2 Plätze "Balkon C6" frei geblieben und die Sitznachbarmenschen drumrum haben sich bestimmt gefreut, weil etwas mehr Luft (glaube, hier war es auch warm...).


Naja, immerhin heisst das, dass es tatsächlich Gewinnspiele gibt, bei denen mensch etwas gewinnen kann. Anders als ein Anruf, den ich neulich bekam, wo mir ein neuer BMW in Aussicht gestellt wurde oder alternativ eine Reise in die Karibik. Anschliessend wollte man mir noch ein einjähriges Zeitungsabo zum Vorzugspreis unterjubeln, aber ich hab die gute Telefondame mit meinem "ich lese nicht" wohl ein bisschen aus dem Konzept gebracht, jedenfalls war das Gespräch schnell beendet. Bei meiner Bildungsreise in Rostock habe ich nun von Schweizer Kolleginnen (konkret einer Nationalrätin ;-) "gelernt", dass es eine Strategie sein könnte, in etwa so zu antworten: "Können Sie bitte morgen noch mal anrufen, ich muss da erst meinen Vormund fragen, wissen Sie, ich hab da so eine Krankheit, aber ich hab grad den Namen vergessen...." Werde ich, wenn ich dran denke und es nicht vergesse (z.B. weil ich Vorzeichen dieser Krankheit habe?!), glatt das nächste Mal ausprobieren...


In diesem Sinne: Was wollte ich eigentlich erzählen? :-)

Sonntag, Juli 11, 2010

Sommer!

Also erstmal vorneweg: Ich will ja nicht jammern!!! (aber tue es natürlich trotzdem...) Da gibt es doch tatsächlich aller Befürchtungen zu Trotz doch noch einen Sommer in Mitteleuropa. Aber ich frage mich, was bei Petrus los ist, dass er es dauernd so übertreiben muss??? Erst monatelang die Heizkosten in die Höhe treiben (ob er Erdölaktien hat???) durch übertrieben lang anhaltende Kälte (z.B. der ganze Mai oder auch noch im Juni, vgl. Post vom 22.6.) und jetzt alles wieder mit übertriebender Wärme wieder heimzahlen (Ventilatorenaktien hat er wohl grad im Package noch dazu bekommen...). Ich meine, wenn ICH an einem SONNTAG FREIWILLIG noch vor 8h das Haus verlasse, um mit Oleg ne Runde um den Grunewaldsee zu drehen, dann ist da absolut etwas out of order...Aber die Tatsache, dass um kurz nach 7h bereits (oder noch, relativ) 25Grad waren und 37angesagt (Celsius, nicht wahr...), hat mich doch definitiv aus dem viel zu warmen Bett getrieben...


Mal abwarten, wie lange das noch geht, am 27.6. war in der Schweiz jedenfalls sehr schönes, sehr warmes Wetter. Gemäss Bauernregel sollte das also bis ca. 20.8. rum anhalten (Siebenschläfer!). Ich lass mich überraschen.


Und jetzt: Hup Holland! :-)

Donnerstag, Juli 08, 2010

Frust...

Also mal so vorneweg: An mir hat es nicht gelegen!!!!

Ich habe den gesamten Aberglauben spielen lassen und habe das Spiel im schwarzen Auswärtstrikot-TShirt verfolgt, Public Viewing, selbstverständlich und mit alkoholfreiem Schweizer Bier. So wie die anderen Siege vorher auch! Dass dieses blöde Krakenviech schon wieder Recht behalten hat, musste ja nun wirklich nicht sein. Hätte sich ja gut auch mal wieder vertun können wie vor 2 Jahren, wo angeblich Deutschland hätte gewinnen sollen...

Und danke den Schweizer Kolleginnen und Kollegen (mit Ausnahme von Th. J.), die mitgefiebert haben. Immerhin kann ich sagen, dass ich zwei echten Schweizer Nationalrätinnen ne Deutschlandfahne auf die Wange malen durfte und sie meine Enttäuschung (ein bisschen mehr oder weniger) geteilt haben...

Aber ja nu, jetzt heisst es vorwärts schauen (und HUP HOLLAND rufen!!!!), Deutschland gewinnt am Samstag 4:0 gegen Urugay, Klose macht dabei einen lupenreinen Hattrick, wird damit absolut einmaliger Mega-Torschützenkönig und D schliesst mit einem Torverhältnis 17:3 phänomenal grandios mal wieder als 3. ab. Spanien hingegen spielt das üblich schnarchlangweilige 1:0 wird Weltmeister, juhui. Erinnert sich in 5 Jahren kein Mensch mehr dran, Klose und Deutschland hingegen behält seinen Wert :-)

Oder besser: Szenario für D s.o., Finalspiel: Grandioser 3:0 Sieg für Holland!!! (Muss noch schnell mein Ticket von Berlin auf Amsterdam umbuchen, glaub ich.... ;-)

--Nachtrag:
Ich befinde mich ja aktuell in einem Hotel in Rostock. Nun ist es inzwischen 0:43 und bis vor ca. 10sek hat sich doch allen Ernstes in einem benachbarten Zimmer jemand die Haare geföhnt (resp. was genau wärmegetrocknet wurde weiss ich natürlich nicht, aber das Gerät lief unüberhörbar). Ist sowas nicht ein kleines bisschen unanständig????!!!

P.S. In Oberhausen im Sea Life soll es heute (8.7.) ganz fantastische Tintenfisch-Paella geben, hab ich mir sagen lassen... :-)

Montag, Juli 05, 2010

Berlin, Teil1

So, hier die Einlösung des Bilder-Versprechens, zunächst das vollfertige  vollwertige (wobei fertig ja auch passend ist...) DB-Frühstück:




Sieht es nicht wahnsinnig einladend aus? Es sättigt ungefähr auch von 12 bis es läutet...und bereitet nicht wirklich auf das vor, was ich nach Ankunft erledigt habe...und zwar bin ich, inspiriert durch die Ex-Studien-und-jetzt-Blogkollegin J. (vgl. "Mein Weg ist das Ziel") vom Bahnhof Südkreuz "mal eben so" hinüber zum Flugfeld Tempelhof gelaufen. Wie üblich habe ich die Berliner Distanzen leicht unterschätzt und so waren Oleg und ich ein lockeres Stündchen unterwegs. Naja, so um 8h morgens war es ja noch nicht soooo warm (ca. 23-25 Grad Celsius), aber schon hübsch sonnig. Auf dem wirklich RIESIGEN Feld waren die Pisten für Windhund-Versuche mit Oleg zwar sehr verlockend, aber es gilt ein genereller Leinenzwang ausser in den extra eingezäunten Hundeauslaufecken (es hat derer 3 oder 4 auf dem Gesamtgelände). Die sehen dann z.B. so aus:



Man erahnt vielleicht den Zaun, der ca. 300-400m Länge abgrenzt (Breite ca. 150-200m). Klingt viel, ist im Vergleich zur Gesamtgrösse aber natürlich echt nur so ein Klecks. Und vor allem, leider extrem hunde-und menschenunfreundlich: Nullkommanix Schatten überall! Freie Fläche ist ja schon toll, aber so ein Hund mag sich doch auch mal verstecken oder das Leckerli suchen oder Frauchen im Schatten warten, oder, oder...ich lasse mich mal von der Entwicklung überraschen, ob es so bleibt oder ob es über kurz oder lang nicht doch den einen oder anderen Baum noch gibt...



Oleg und ich waren echt viel zu Fuss unterwegs. Erst wie gesagt vom Südkreuz zum Flugfeld (Eingang Columbiadamm), von dort halb quer rüber bis zum Ausgang Neukölln-Herrfurthplatz, dort haben wir ein hübsches kleines Café gefunden ("Café Selig"), wo ich dann richtig gebruncht habe. Sensationell reichhaltiges Buffet, diverse Säfte und natürlich Kaffee ohne Ende für einen, gemessen am Schweizer Massstab, absoluten Spottpreis. Hammer. Dazu ausgesprochen nette Kellnerinnen, was will man an einem sonnigen Sonntagmorgen schon mehr...
Überhaupt, Thema Freundlichkeit: Es hat mal so Zeiten gegeben, als ich noch nicht sooo lange in der Schweiz war, da kamen mir die Berlinerinnen und Berliner auf einmal ungeheuer unfreundlich vor. Jetzt, wo ich damit rechne, nur angerüffelt zu werden (wenn überhaupt), muss ich plötzlich das Gegenteil feststellen, ich bin heute ausnahmslos sehr netten Menschen begegnet, die mir freundlich Auskunft gegeben haben und sogar gar nicht geschaut haben, als ob jetzt für sie ne Welt untergehen würde, nur weil ich sie angesprochen habe...Es geschehen noch Zeichen und Wunder - oder ob das bloss Nachwirkungen der Fussball-Euphorie waren? (Hatte mein grünes DFB-Tshirt an ;-). Egal, hauptsache positiv :-)
Nach dem Brunch, wo Oleg auch VIIIIIEL Wasser bekommen hat (was ja auch nötig war), sind wir zurück zum Flugfeld und dort auf der Aussenbahn quasi einmal ganz rum. Ich bin ja ungeheuer schlecht in Mathematik, aber wenn die Start-Landebahnen offiziell angeschriebene 2000m lang sind und in der Breite diese Distanz sicher auch erreicht wird und das ganze Flugfeld so pseudorund (nennt man das oval?!) ist, kann man dann irgendwie den Umfang berechnen? So mit pi=3,irgendwas?! Dann würde ich wohl auf so ca. 6km kommen, die wir alleine auf dem Flugfeld zurück gelegt haben! Strecke vom und zum Bahnhof nicht mitgerechnet. Alles in allem also bestimmt 10km in strahlendem Sonnenschein. Natürlich unvorbildlich nicht eingecremt, man sieht es meinen Armen und Beinen auch ein bisschen an...aber immerhin mit Mütze und Sonnenbrille. Nur Oleg, der arme Hund, trug wie immer komplett schwarz...aber: Auch hier wieder ein Positiv-Erlebnis, beim Vorbeilaufen an einem WC-Haus offerierte die Reinigungsdame von sich aus Wasser fürs arme Tier und wollte glatt den umgekehrt von mir offerierten Dankeschön-Euro nahezu zurück geben! Sagenhaft...sie hatte Mitleid mit Oleg, ich hatte Mitleid, dass sie sonntags in der prallen Sonne einem der wenig schönsten Jobs zu vermutlich irgendeinem Dumpinglohn (wenn überhaupt...) nach kommt...und alle freundlich! Ich bin immer noch ganz fassungslos...Wie gesagt, das Ganze hat sich in BERLIN zugetragen!

Jetzt bin ich aber unterdessen in Rostock angekommen, hier ist es etwas kühler, aber gleichwohl sommerlich schön. Ab morgen (Montag) steht das Kita-Hardcore-Programm an. Ein bis drei Besichtigungen pro Tag plus sonstige kulturelle Highlights. Wie z.B. irgendne Bootstour mit anschliessendem Abendessen am Mittwochabend!!! Bei der pädagogischen Erwartungsabfrage hab ich dann auch promt "Public Viewing am Mitttwochabend" drauf geschrieben - und war wohlgemerkt nicht die Einzige! :-) Mal schauen, was sich machen lässt...ich werde berichten... Gute Nacht!

--Nachtrag um 1:21h MESZ: Schlafen Möwen eigentlich nie oder warum lärmen die grad so rum?? Mitternachtssonne hat auch ihre Schattenseiten...wobei, soooo nördlich ist Rostock doch nun auch wieder nicht?!?!

Sonntag, Juli 04, 2010

03. Juli 2010...

...was für ein Tag!

Erst einmal: Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag an meinen kleinen Neffen im fernen, weiten Singapur! J.P., you rock! Hoffe, Du hast schön gefeiert, mit Mama, Papa, Big Brother Mini-Mi und natürlich Oma und Opa… Es tut mir leid, dass ich Dir nicht persönlich gratulieren konnte, aber das Geschenk ist hoffentlich nichtsdestotrotz angekommen! Was ich gemacht habe, anstatt mich vor den Compi zu hängen, davon erzähle ich jetzt mal ein bisschen. Also, gtosser kleiner Neffe, dann pass mal auf…
Da am Abend eine weite Zugreise anstand, wollte ich gerne noch Hundibundi Oleg durch eine ausgiebige Wanderung ein bisschen müde kriegen, das war schon seit einiger Zeit geplant. Weniger geplant war, dass ich für den 2.7. abends als Helferin fürs Flammkuchenmachen bei einem kleinen OpenAir-Kino-Anlass angefragt wurde. Da ich mir das natürlich nicht entgehen lassen konnte (was gibt es feineres als frischen Flammkuchen aus selbstgebautem Mobil-Ofen?!) wurde es entsprechend spät und später, eh ich überhaupt mal ins Bett kam, zumal ja noch gepackt werden musste…ich überlegte gar noch, ob es nicht doch lohnen würde, mal den Compi einzuschalten für ne kleine Live-Konferenz mit Singapur, dachte dann aber, 8h morgens wäre selbst für einen 1-Jährigen ein bisschen früh und habs sein gelassen…
Aufstehen musste ich dann um 7h, weil da der Wecker ging für die grosse Wandertour…mit ein bisschen Verspätung hab ich es tatsächlich aus dem Bett geschafft, belohnt von phänomenal gutem Wetter, hab mich in Schale geschmissen und auf ging’s zum Bahnhof. Dort noch schnell ein Frühstück eingekauft und los ging die Zugfahrt. Nach 2x umsteigen und leicht abenteuerlicher Postautofahrt ging das Wandern gegen 10.30h in Soubey dann los. Noch immer stahlend schönes Wetter bei angenehmen geschätzten 27Grad… Die Strecke nach St. Ursanne kann ich Schweizebewohnenden Leser/innen nur empfehlen, wirklich sehr schön idyllisch „am Busen der Natur“. Dieses sogar sehr intensiv, es gibt einzelne Wegabschnitte, wo man sich quasi mit Machete den Weg durchs Buschwerk schlagen muss. Da dieser Weg natürlich auch am Ufer des Doubs entlangführt, ist er ein Paradies für all die Zecken der Region und es empfiehlt sich dringend eine sofortige Kontrolle am Ende des Weges…Zecken habe ich bei mir zwar keine gefunden, dafür aber diverse Kratzspuren am linken und einen blutverschmierten Biss am rechten Oberschenkel. Was genau da so vampirlike zugeschnappt hat, weiss ich nicht, aber es sah sehr dramatisch aus. Ja nu, man ist ja hart im Nehmen, weh tat es ausserdem zum Glück auch nicht, also weiter gings.
Nach einer Einkehr beim Campingrestaurant unterwegs (mehr oder weniger das einzige kompakte Anzeichen von Zivilisation auf dem Weg, Camping für Warmduscher) für eine Cola zero und ein Eis, kam dann ne Weile ne Strassenstrecke, bevor es in den Wald ging, auf die Zeckenstrecke Teil 2. Diesmal aber weniger dramatisch. Am Ende der Steigung gab es einen einladenden Naturrastplatz an einem Felshang mit Miniwasserfall und es lockte die Cervelat und das (alkfreie) Bier im Rucksack. Schnell aus dem schon da liegenden Steinhaufen die Mitte frei geräumt, ein paar Äste gesammelt, den Sportteil des Bundes geopfert und hell loderten die Flammen des Feuers. Noch schnell das Stöckchen fürs Wurtaufspiessen zurecht geschnitzt und dort auch ein paar …….PAFF!.....hoppla, was war das? Ein lauter Knall liess das Idyll buchstäblich zerbersten. Und schon kam ein „ich dachte doch, dass Jurastein bei Hitze explodiert“ von der Seite genuschelt….Ach ja? Ist das so? Danke fürs Vorwarnen…ja nu, ein bisschen vom Feuer abgerückt, um weiter an der Cervelat …..PADAUZ!!! Aua…ein Stück explodierender Jurastein hatte seinen Weg auf/an meinen Arm gefunden, ich konnte ihn aber recht schnell wegschnippen und so war nur ein kleines Stückchen oberster Hautschicht weggebrannt…halb so wild und farblich passend zu den Spuren an den Beinen…
Nach dieser Explosion hat’s nur noch einmal ein bisschen geknallt, aber Gesteinsbrocken kamen zum Glück keine mehr geflogen…Die Glut hingegen war perfekt für die leckere Wurst, aber kaum dass die fertig gekaut war, respektive noch mittendrin, grollt es auf einmal. Diesmal aber nicht von Jurasteinfeuerseite her sondern von Jurasteinfelsvorsprungoben her. Nein, zum Glück gab’s keinen Steinschlag, aber ein Gewitter zog auf! Was sollte das denn nun schon wieder, Regen war nun definitiv nicht gemeldet und wenn überhaupt erst für den Abend und es war doch grade mal 14h oder so…
Da das Essen im Grunde ja schon beendet war, haben wir also zügig zusammengepackt und uns auf die letzten der 15,413km Gesamtstrecke gemacht. Hinter uns zogen die Wolken zusammen und pünktlich mit dem Eintreffen in St. Ursanne fing es an zu tröpfeln. Zum Glück nicht superschlimm und beim Bahnhof angekommen, war das Schlimmste auch schon wieder vorbei. Dafür zog neues Unheil auf: Die Zeiger der Uhr zeigten 15.45h an, in einer Viertelstunde sollte das Viertelfinale gegen Argentinien beginnen und die SBB-Fahrplanauskunft errechnete eine Ankunft in Bern für 17.47h! Mist, genau während des Spiels würde ich nun also im Zug (resp. in 3 Zügen…) zu hocken haben! So war das eigentlich nicht getimet gewesen, aber ja nu…Um die verbleibende Zeit für Anpfiff noch zu nutzen, hab ich mich bei Oleg auf Zeckensuche gemacht und siehe da, in seiner privatesten Region hatten es sich gleich 4 Blutsauger gemütlich gemacht…Hurtig die Zeckenzange gezückt und die Operation gestartet, aber weil die Viecher noch so verdammt klein waren, blieb dummerweise bei 2en der Kopf stecken, zumindest ist das meine Vermutung. Geschwinde Nachfrage bei der Tierarzthelferin meines Vertrauens: Offenbar (noch?!) kein Grund zur Panik…Bitte Daumen drücken, dass es so bleibt!
Im Zug musste dann das mobile Wunder der Technik (in veralteter, dafür funktionierender Generation) aus dem Apfelhaus seinen Dienst leisten: Live-TV wäre möglich, aber datenintensiv gewesen und dafür alle 15sek Bildstörung war es mir nicht wert. Also hab ich „nur“ den Ticker verfolgt und just den ersten Freudesjauchzer beim Starten ausgestossen: Stand es doch schon 1:0!! So cool…die gesamte Fahrt habe ich fleissig mitgefiebert und im letzten Zugabschnitt von Biel nach Bern konnte ich dann grad dreimal jubeln und so den halben Zugwaggon grad an meiner Freude teilhaben lassen. Erfreulicherweise gab es sogar vereinzelte Schweizermenschen, die das nicht gestört hat J.
In Bern selber kam dann das nächste Highlight: Es wurde offen gehupt und so ne Art Autokorso fand statt! Vor sogar noch 2 Jahren bei der EM wäre das im Grunde undenkbar gewesen, aber inzwischen sind ja soviele Steuerflüchtlinge im Land der Schoggi und des Käses angekommen, dass jeglicher Widerstand der Eidgenossen zwecklos geworden ist…
Zuhause habe ich dann fertig gepackt (hoffentlich nix vergessen), geduscht (ohne gründliche Zeckensuche…dreimal auf Holz klopfen!) und ab ging’s schon wieder zum Bahnhof Richtung Nachtzug nach Berlin (von dort Weiterfahrt zur Bildungsreise nach Rostock).
Von diesem Nachtzug muss ich jetzt auch noch schnell berichten…Da ich ja mit Oleg unterwegs bin, muss ich mir den Luxus eines Einzelabteils leisten…Bahnfahren ist ja schon immer teuer gewesen, aber diese Einzelfahrten sind echt der Hammer. Dafür hat man aber immerhin sein eigenes Waschbecken (judihui) mit einer Flasche Mineral naturelle inklusive und am Morgen ein Frühstück bestehend aus Kaffee (oder Tee), Croissant (steht zumindest auf der Verpackung), einem trockenen Brötchen und ner Packung Margarine und Konfi. Und noch ein Minibecherli Orangensaft und sogar Yoghurt, wenn ich mich recht erinnere…also voll das Luxusessen passend zum Preis J. Erwähnte ich, dass ich für Oleg pauschale 30 Euro zahlen muss und deswegen diese Variante wähle? Bei tagsüber fahren müsste ich für ihn einen Kinderpreis bezahlen ohne einen zusätzlichen Sitzplatz zu bekommen, totale Verarschung, wenn man mich fragt. In der Schweiz fährt Oleg ja mit eigenem GA (GeneralAbonnement=BahnCard 100 zum Sonderpreis).
Jedenfalls habe ich in diesem Zug das Bistroabteil gesucht, weil ich zum Naturellwasser noch eins mit Kohlensäure haben wollte und ausserdem das Naturell für Oleg verwenden…ich marschierte also los (dank Wachhund im 1qm-Schlafbesenkämmerli hab ich mir keine Sorgen um „Wertsachen“ gemacht…) und kam durch diverse Türen und Waggons…und dabei ist mir aufgefallen, wie schön doch der Luxus des Einzelabteils ist. In dem einen Waggon, mit den 4er und 6er-Kabinen standen zum Teil Türen offen und aus einigen kam doch sehr unangenehmer Fussgeruch. Ich muss nur meinen eigenen Gestank (und den von Oleg, aber den bin ich ja gewohnt) ertragen. So schön! Im Liegesitzwaggon (so bin ich vor 10Jahren auch noch gereist…) war es frostig kalt, im drauf folgenden dann tropisch heiss…ach wie schön ist es doch, wenn man für sein eigenes Kabüffchen die Temperatur regeln kann…es war zwar lange Zeit auch eher warm hier drin, aber langsam funktioniert die Klimaanlage und es rauscht ein beruhigendes Windchen…
Oleg schläft aktuell gestank- und geräuschfrei (was etwas heissen will, bei seinen Wachhundqualitäten) und ich sollte mich dann auch mal nächstens aufs Kissen werfen, bevor dann in rund 7h der „Zimmerservice“ mit dem Superfrühstück an die Tür klopft…das ist nämlich noch so ein Highlight: Die Fahrt würde ja eigentlich gar nicht so lange dauern, aber damit noch alle frühstücken können (zumindest ist das meine Theorie), hält der Zug noch ne Weile in der Brandenburger Pampa und steht dort quasi auf ner Wiese rum…sehr sinnvoll. Die Bahn würde gescheiter früh ankommen und den Gästen dann einen Gutschein für ein gescheites Frühstück im Bahnhof in die Hand drücken…

Ja, soweit der Tag. Für die eilige Leserschaft hier noch einmal die wichtigsten Details auf einen Blick:
1.       1. Erster Geburtstag von Juniorneffe J.P. in Sg: Herzlichen Glückwunsch!
2.       2. Schlafmangel wie üblich
3.       3. Grandioses Wetter bis
4.       4. Nach Steinexplosion im Jura dann doch noch ein paar Gewittertropfen
5.      5.  Überragender Sieg Deutschlands gegen Argentinien im Viertelfinale
6.       6. Geruch- und temperaturintensive Nachtzugfahrt im Einzelabteil nach Berlin mit sms-Info über den Spaniensieg, olé!
7.      7.  Gute Nacht! J
8.       8. Ergänzung: Beim Versuch Mineralwasser in die Apfelschorlenflasche zu schütten, habe ich im ruckelnden Zug natürlich prompt mein Bett geflutet. Mist.
9.       9. Das Ziel wäre gewesen, noch am Abend den Eintrag einzustellen, das hat das miserable deutsche Mobilnetz leider verunmöglicht…die Verbindung war nie stabil (02-Loop-Stick).
10. Beitrag veröffentlicht (mit Schwierigkeiten, vgl. Punkt 9) auf dem Flugfeld Berlin-Tempelhof auf dem schattenlosen Hundeauslaufplatz, der im Vergleich zur Gesamtgrösse ca. 1% ausmacht...Sauerei, das, Oleg kriegt nächstens nen Hitzeschlag, muss ich leider schon wieder gehen...
11. Bilder werden nachgeliefert, sobald ich mal WLan habe...