Samstag, November 28, 2009

Hier die versprochenen Bilder, bzw. mal ein erster Teil, von gestern Abend. Leider nur mit Handy und daher keine gute Qualität, aber ja nu...


Oben kann man noch bißchen Rauch sehen...


Das ist ein Suchbild, es hat sich der Kopf eines Feuerwehrfotografen versteckt :-)


Auf diesem Bild erkennt man wohl leider am wenigsten, unter dem Hell wars ganz schwarz...

Hurra, hurra, die Schule brennt...

...oder auch nicht, wenn sie sich direkt gegenüber dem Wohnzimmer und meinem Schlafzimmerfenster befindet!!!

Es ist schon spektakulär: Just am Donnerstagabend noch hatte meine Feuerwehrkompanie 1 des Brandcorps Bern einen Infoanlass, an dem nebst dem Rücktritt des bisherigen Kommandanten C.M. auch die mittelfristige Zusammenlegung mit Kompanie 2 bekannt gegeben wurde (letzteres war ein Gerücht, was nun endlich offiziell ist, ersteres hingegen eine rechte Überraschung!) und zu guter Letzt noch hastig ein paar Beförderungen vorgenommen wurden, zu denen ich auch gehöre: Darf mich jetzt offiziell "Korporal" nennen, was die erste (unterste) Unteroffiziersstufe ist, aber halt "Kader", was bedeutet: 10 zusätzliche Übungen im Jahr. Zählt man noch die 10 Mannschaftsübungen und 6 Atemschutzübungen, Maschinisten-, Fahrer- und Sanitäts-WBKS (Weiterbildungskurse) dazu, gibt das gesamt rund 30 Übungen im Jahr. Für nen Hobby recht anständig, würd ich mal sagen. Und wozu?? Dass ich mir sagen lassen musste, ich sei nicht kompetent und nicht einsatzfähig. Also nicht ich als Person sondern unsere Kompanie im Allgemeinen. Jawohl, so ist das.

Und was hat das mit dem Titel zu tun? Nun, am gestrigen Freitagabend hatte ich mit einem FW-Kollegen abgemacht für die vorgesehene Probefahrt (regelmässig mit einem der Fahrzeuge und Anhänger fahren, um in Übung zu bleiben, handelt sich aber bloss um Landrover oder Mercedes Vito, nix Tanklöschfahrzeug, weil 1. kein Fahrzeug und 2. kein Führerschein!). Im Magazin angekommen, gab es Überraschung Nr.1: Ein neues Fahrzeug, konkret ein Mercedes Sprinter mit ursprünglich mal 14, jetzt reduziert auf 9 Plätze. Einführung und kleine Probefahrt. Im Vergleich zu meinem schnuckligen lKAw echt ein Schiff, aber es ist gut gegangen :-). Zurück im Magazin wollten Ch. und ich dann gerade auf unser eigentliches Fahrzeug, den Landrover, wechseln, als plötzlich der neue Kommandant a.i. (ad interim), gefolgt von einer Angehörigen der Führungsunterstützung herein stürzten und sich in die Klamotten schmissen. Irritierte Nachfrage, knappe Antwort: "Einsatz. Das Lorraineschulhaus brennt!"

?!?!?!?!

Ich hatte bei der vorherigen Fahrt mit dem Sprinter mitbekommen, dass ich sms-technisch grad sehr gefragt war, hatte aber keine Zeit gehabt, mal nachzuschauen und blitzartig dämmerte es mir: "Hey, das ist ja grad bei mir gegenüber!". Kurzer Blick aufs Handy: In der Tat, 8 neue sms von meiner WG...usw hatte es gegeben, in denen sie mir fortlaufenden Bericht über die Ereignisse gegeben hatte!

Die sms im Einzelnen (von mir ins hochdeutsche übersetzt):
18.29h: Man, die Feuerwehr ist mit Blaulicht und Horn vorgefahren! Glaube, in der Schule ist was los.

18.34h: Sehe keinen Rauch, ist aber ein bisschen hektisch und Schläuche werden angeschlossen.

18.36h: Boah, das stinkt und Kinder kommen raus...Du verpasst etwas

18.43h: Polizei und Ambulanz ist vorgefahren und Oleg tut wie die Sau [er "singt" bei Sirenen ja gerne mit, Anm. von MB]...habe das Gefühl, der Rauch kommt bis in die Wohnung...wo ist Deine Atemschutzmaske?

18.46h: Du, langsam wird's unheimlich...

18.51h: Presse ist vor Ort...hab Oleg mal zu Fressen gegeben, damit er schweigt :-)

18.59h: Die Kinder haben sie in den Denner [Einkaufsladen gegenüber meinem Schlafzimmer] evakuiert und jetzt kommen die Notärzte wie gestört. Mache Dir grad ne Live-Doku :-)

19.09h: Du, langsam wirds unheimlich...

19.27h: Wo bleibt mein Atemschutzgerät?

19.30h: Es ist langsam ungemütlich und es brennt jetzt schon lang...

An diesem Punkt endete die schriftliche Kommunikation, wir haben kurz telefoniert und ein wenig später sind Ch. und ich dann mal bei mir zuhause vorbei gefahren, weil ich aufs WC musste :-). Haben uns dann das Spektakel ein bisschen angeschaut und grad, als wir beschlossen hatten, dass wir jetzt mal heim gehen (resp. das Auto zurück ins Magazin bringen, ich war ja eigentlich zuhause), klingelte mein Telefon und ein anderer FW-Kollege informierte mich, dass die Führungsunterstützungsfrau anfragen liess, ob wir noch 4 Funkgeräte vorbei bringen könnten. Gefragt, getan, auf gings ins Magazin und anschliessend mit Blaulicht(!:-) zurück zum Ereignis. Dort hurtig in Schale geschmissen (also Brandschutzjacke an, die man zu Probefahrten eh mitnehmen soll, jetzt weiss ich endlich, warum ;-) und unter den Absperrbändern durch. Der nette Polizist meinte noch, wir hätten ja durchfahren können (sicher, durchs Absperrband, kein Thema...).

Jedenfalls war das mein ganzer Einsatz. Zufälliges in der Gegend sein und Funkgeräte vorbei bringen...angesichts der Tatsache, dass ich in diesem Jahr den Atemschutz- und Gruppenführerkurs absolviert habe und theoretisch ausgebildet wäre, so ein bisschen mehr Unterstützung zu leisten, eigentlich traurig...Meine Nachfrage bei Kollegen der Nachtwache später bzgl. der zu leistenden Brandwache ergab ein "Wohl Kompanie 4", die sind im Westen der Stadt, resp. ein bisschen ausserhalb stationiert, warum auch nicht Leute aktivieren, die irgendwo wohnen, wenn es andere gäb, die 2min Anfahrt hätten (resp. vom heimischen Wohnzimmer aus nachalarmieren könnten...).

Ja nu, jedenfalls, alles sehr spektakulär, wie gesagt...und wer noch einmal die Pressemeldungen nachlesen möchte, die finden sich hier:


P.S. Weitere Bilder werden folgen!!

Donnerstag, November 12, 2009

Grfh-Kurs, Büren a.d.A.

So, es ist bereits wieder eine ganze Woche vergangen, der Muskelkater hat sich schon länger verzogen und deswegen dachte ich, wäre es langsam mal an der Zeit, hier einen kleinen Eintrag zum Gruppenführerkurs der Feuerwehr in Büren an der Aare zu erstellen...
Wer hoch hinaus will, der muss natürlich vorher auch was leisten. Im Fotobeispiel handelt es sich "nur" um den Aufstieg aufs Dach eines Übungsgebäudes, wo dann anschliessend eine Tiefenrettungsübung stattfand. Insgesamt war die Woche ausgesprochen abwechslungsreich:

Jede Menge praktische Einheiten zum Feuerwehrhandwerk, vereinzelt gespeist mit Theorieeinheiten z.B. zu Sicherheitsvorschriften und vor allem natürlich Lektionen im Übungsdienst. Das ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Kurses gewesen, sollen doch die ausgebildeten Gruppenführer genau solche selber in ihren Einheiten zuhause abhalten können. Eine kleine Übung dazu gabs im Wochenverlauf, ich durfte am Mittwoch zum Thema "Öl-/Chemiewehr Stufe Gemeinde" mit dem Anspruch der Festigungsstufe eine Kurzlektion (35min) abhalten und habe mich für eine alternative Übungsform im Klassenzimmer entschieden:
Das Wetter war in dem Moment zur Abwechslung zwar mal trocken und sogar gar nicht so sibirisch kalt wie in anderen Momenten (wobei die Feuerwehrklamotten natürlich genial sind: Halten Hitze in beiden Richtungen jeweils zurück, sprich: kalt wird einem eher selten...), aber bisschen Abwechslung und für einmal sitzen schadet ja nicht...Natürlich ist ein Anspruch der moderenen Erwachsenenbildung, dass man hübsch viele Visualisierungen macht, damit habe ich mich auch versucht (wobei so Flipchart-Zeichnungen sicher nicht zu meinen Stärken gehören).
Aber, die theoretischen Übungen stellten ja wie gesagt den kleinsten Teil dar. Meine Lektion wurde weitestgehend gelobt, lediglich die Angemessenheit für eine Mannschaftsübung wurde in Frage gestellt. Als Kaderübung könnte es allerdings ne nette Abwechslung darstellen (ich hatte ein kleines Planspiel zur Schadensplatzorganisation ausgetüftelt).
Eine der praktischen Übungen (neben der oben erwähnten Tiefenrettung) war die Festigung von Karabinerbremse, Brust- und Rückenbindung (diese wird auf dem folgenden Bild gerade an mir angewendet) und "einfache" Knoten. Bei diesem Thema vermisse ich regelmässig eine Pfadfindervergangenheit, mir wollen diese blöden Knoten einfach nicht so richtig von der Hand gehen und auch die Karabinerbremse ist jedesmal aufs Neue ein Buch mit 7 Siegeln für mich...
Aber diese Knoten und wichtigen Sicherheitsmassnahmen braucht man halt immer wieder. Sei es, um ein Seil an der Leiter zu befestigen, nachdem sie vorschriftsgemäss aufgestellt und verlängert wurde, sei es, um eine Rettung mit dem Rettungsbrett durchzuführen oder auch eine Selbstrettung (im Übungsdienst immer mit zusätzlicher Brustbindung!)...
Beim Leitungsdienst, d.h. Schläuche verlegen, Rohrführerstellung usw. braucht man zum Glück weniger Knoten, dafür sollte man jede Menge Befehle und Kommandos kennen. Das gilt auch für das Befehlen eines TLF (Tanklöschfahrzeug), hier gibts den sogenannten 4-Punkte-Befehl und all die Information sollte man im Stress noch in der richtigen Reihenfolge wieder zusammen bringen können...
Auch ein korrekt befohlen und durchgeführter dreifache Brandschutz/Löschangriff stellte sich als wesentlich komplexer heraus als so manch einer im Vorfeld gedacht hätte und selbst der Einsatz von Kleinlöschgeräten wie Löschdecke, Feuerlöschern, Eimerspritze und Co will immer wieder einmal geübt sein...
Die Woche abgeschlossen wurde mit diversen Einsatzübungen, wo man selbst einmal Gruppenführer "spielen" durfte. Das Fazit hieraus: Es macht mega Spass und ist wegen der ganzen Rennerei, die man so hat, nahezu genauso anstrengend, wie Atemschutz. Aber: Man darf seinen Kopf noch ein bisschen mehr einsetzen (z.B. eben für jenen 4-Punkte-Befehl) und es ist noch eine Spur abwechslungsreicher, hab ich so das Gefühl. Und natürlich hat man noch mehr Verantwortung...

Gesamtfazit zum Kurs:
Es hät mega gfägt! Mein aktives Berndeutsch hat deutliche Fortschritte gemacht ("ig orientiere: [mir hei... - NEI! mir hei nüt!!!] Rettige erschter Bode, Brand mit Usbreitig erschter Bode, Usdehnigsgefahr in zwöite Bode, Atemgift ab erschter Bode. I wott: 1. Rettige erschter Bode, 2. Haute vom Wohntrackt, 3. Lösche") und natürlich hab ich jetzt wieder ein bisschen mehr Ahnung von den ganzen Feuerwehrsachen, was mich natürlich freut. Die Woche war zwar anstrengend, weil täglich 6h aufstehen, den ganzen Tag bei feinstem Novemberwetter (Höchsttemperatur 7 Grad, viel Feuchtigkeit von oben...) an frischer Luft sein, schwere Gerätschaften durch die Gegend tragen, bzw. irgendwo rumklettern und so; aber gleichzeitig als Abwechslung zum Büroalltag so erholsam wie eine Woche Ferien.
Ich freu mich schon auf den nächsten Kurs! :-)

Ob Oleg das auch kann??

guckstu hier:

Montag, November 09, 2009

Politische Werbung

Kann in der Schweiz auch schon mal so aussehen. Es geht um eine Abstimmung, mit welcher der Bau von Minarretten verboten werden soll...Mal schauen, was dabei rum kommt..

Montag, November 02, 2009

Gruppenführerkurs

Der beginnt heute, Montag, 7.30h und endet am Freitag, 16.30h. Findet statt in Büren an der Aare und wer mag, darf gerne mal an mich denken, die Wetteraussichten sind schlecht bis saumässig (November halt)...I'll keep you updated...