Montag, März 27, 2006

Berner Apothekenwerbung

Bildtext: "Antibabypille und Kondome 20% günstiger. Aktion des Monats - Alle Rausch Produkte 20% günstiger".


Was wollen uns die Berner Apotheken im Fasnachtsmonat März (Foto stammt vom Monatsanfang, grad nach den "tollen Tagen") wohl sagen?! :-)



Anmerkung: "Rausch" ist ein Firmenname in der Schweiz...ein Schelm, wer etwas anderes gedacht hat ;-)

Sonntag, März 26, 2006

kapituliert

Gestern, am 25.März 2006 war es endlich so weit. Ein Kindheitstraum von mir ist Wirklichkeit geworden!

Ein Kindheitstraum? Welcher mag das wohl sein, der da erst in der Schweiz in Erfüllung gehen kann? Nein, ich habe nicht das Matterhorn bestiegen...

Ich habe auch nicht ein besonders grosses Käsefondue gegessen oder bin durch den Genfer See geschwommen...

Nein, stattdessen geschah das hier:

Ich habe kapituliert (wikipedia.de: Kapitulation bezeichnet auch (von lat. capitulare = in Kapitel einteilen) einen Vertrag allgemein, speziell wird der Begriff in folgenden Fällen verwendet:

* Die Verpflichtung von Soldaten für eine freiwillig verlängerte Dienstzeit.). Und zwar bei dieser Organisation hier:


Das Brandcorps Bern ist die Freiwillige Feuerwehr der Stadt und besteht seit 1811 (vgl. Brandcorps Bern). Und eben seit genau jener Zeit unterschreibt man als neu aufzunehmender "Soldat" eine Kapitulation, wenn man dort mitmachen möchte. Diese gilt für 5 Jahre, wobei das heute lockerer gesehen wird, mit gutem Grund darf man jederzeit wieder aussteigen.

Ich wurde nach dem Einführungstraining in die Kompanie 1 aufgenommen und werde da demnächst wohl in der Sanitätsgruppe Dienst tun. Ist an sich recht harmlos, aber eben ein echter Kindheitstraum (vgl. auch: hier klicken:-)

Was genau ist nun gestern passiert? Nun, um 7.20h hiess es antreten beim Eidgenössischen Zeughaus in Bern (glücklicherweise gleich um die Ecke bei mir), mit Brandschutzkleidung und allem drum und dran. Dann gab es eine erste Einführung an der Motorspritze, die wir in Betrieb genommen haben. Der Regen dabei fiel überhaupt nicht auf, man ist ja gut bekleidet, mit Helm und so...Achso, vorher wurde noch das Rettungsseil und die Hilfsleine erklärt, der Helm eingestellt und so Zeugs gemacht.

Nach der Motorspritze ging es weiter zum Hydranten und Löschübungen (ohne Feuer). Kurz vor dem Mittag wurde dann die Motorleiter einmal ausgefahren, auf 22m. Nach dem Mittagessen ging es dann hinauf auf die Leiter :-) Ich bin schwindelfrei, wie ich zu meiner Freude feststellen konnte. Selbst das auf das Dach klettern ging mit den Klamotten und Gummistiefeln problemlos.

Später gab es dann noch eine Übung mit dem TLF-Schnellangriff (TankLöschFahrzeug-Schlauch), wo man mit Hochdruck mit Wasser rumspritzen kann...alles in allem ein langer, aber spannender Tag und am Ende stand eben diese Kapitulation, die nichts anderes als eine einfache Unterschrift ist. Einen Fahneneid musste ich nicht schwören :-)

Aber die Uniform ist schon schick, nicht wahr?! Weitere Bilder, z.B. dann in "Papagei" (so wird intern die Sani-Kleidung genannt) folgen beizeiten. Fürs erste wünsche ich Gute Nacht, hatschi (es ist Frühling..)

Donnerstag, März 23, 2006

Anmeldung in Bern

So, da bin ich jetzt also nach Bern umgezogen...Bilder von der Wohnung und ggf. auch noch vom Umzug folgen irgendwann, aber heute will ich eine kleine Anekdote zu meiner Anmeldung hier in der Stadt berichten, die ich vorgestern endlich vornehmen konnte, nachdem ich Mitte letzer Woche endlich meine neue Aufenthalts-B-ewilligung (noch in Solothurn) abholen konnte.

Der Spass hat mich jetzt zweimal 65 Franken gekostet, erst in Solothurn abholen, abmelden (kostenlos) und dann in Bern wieder anmelden. Ja, so sind sie die Schweizer und so kann es auch kommen, dass nur irgendwelche 4-16 Gemeinden im Kanton Bern NICHT über ein Eigenkapitel und schwarze Zahlen verfügen... (wurde neulich im Radio (BE 1) gemeldet).

Aber zur Anekdote:
Die Anmeldung hier verlief in der Form, als dass ich mich zum Einwohneramt/Fremdenpolizei begeben habe. Dort ein Nümmerchen gezogen ("Sie haben 28 Minuten Wartezeit" leuchtete gleich an der grossen Anzeigetafel auf) und gewartet. Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, aber nach ca. 28Minuten (Pünktlichkeit!) durfte ich mich an Schalter 13 begeben (es gab 14 Schalter, von denen 2,5 besetzt waren, das kam mir bekannt vor).
Dort sass eine junge Frau und begann, sich meiner Daten anzunehmen. Grade als sie festgestellt hatte, dass der Vorname meiner Mutter (warum die Berner den wissen wollten, weiss ich auch nicht) ja ein sehr schöner sei, trat ein älterer Herr zu ihr und wollte offensichtlich was, was sie nicht wollte. Keine Ahnung, ob es um eine Besprechung oder die Mittagspause ging, jedenfalls ranzte sie ihn alles andere als freundlich an, ob er denn nicht sehen würde, wieviel zu tun sei etc. Kurzum: Sie kanzelte ihn ab und wendete sich direkt anschliessend wieder freundlich mir und meiner Anmeldung zu.
(Einschub: Sie stellte noch mit grosser Freude fest, dass ich ja "so katholisch oder römisch-katholisch oder irgendwas" bin, weil ich so "noch mehr Steuern" zahlen werde...heissa, welche Freude... :-)
Kurze Zeit später wurde sie dann aber von einer anderen jungen Frau abgelöst (hat sich der Typ im Hintergrund wohl doch noch durchgesetzt). Egal, die Anmeldung war eh schon fast fertig, neben meinem aktualisierten Ausweis wurde mir ein Libero-Abo (Lokalverkehr Bern-Solothurn) für eine Woche (Wert immerhin 125 Franken!) gegeben, Informationen vom hiesigen Energieversorger (bin schon angemeldet, ganz vorbildlich) und....grad als ich gehen wollte...Das hier:

Genau, Kaliumiodid-Tabletten.
???
Schnell klärte mich die gute Frau noch auf: Wir wohnen hier in der Nähe eines Atomkraftwerkes, ist für den Notfall, kam noch nie vor.
Aha, beruhigend, dachte ich. Zu Hause packte ich dann aber nichtsdestotrotz den Umschlag mal aus und fand das hier:


Sowie das hier. Die Beilage ist immerhin 8sprachig, den deutschen Teil habe ich mal eingescannt, ich hoffe, man kann es lesen...


Falls nicht, hier mal die wichtigsten Facts (zitiert von der Packungsbeilage):

...Kaliumiodidtabletten verhindern die Aufnahme von radioaktivem Iod in die Schilddrüse, sofern sie rechtzeitig eingenommen werden.

...Wenn Gefahr besteht, dass bei einem schweren Kernkraftwerkunfall radioaktive Stoffe freigesetzt werden könnten, wird die Bevölkerung alarmiert. Informationen finden Sie im Telefonbuch auf den hintersten Seiten: <>.

...Die Tabletten werden nach der entsprechenden Anordnung der Behörden ein erstes Mal eingenommen - und zwar mit reichlich Flüssigkeit. Die Behörden ordnen in der Folge ebenfalls an, wie viele Tage die Tabletten einzunehmen sind.

... Bitte lagern Sie die Tabletten an einem Ort, wo Sie diese sicher wieder finden...


Als neu mit dieser Gefahr konfrontierten (und medizinisch schlecht aufgeklärten) Deutschen fallen doch gleich mehrere Dinge beim Lesen auf:
1. Was hilft es mir, wenn ich kein radioaktives Iod in der Schilddrüse habe, wohl aber im Magen, weil mit verseuchter Flüssigkeit eingenommen?
2. Man beachte den Optimismus der Schweizer: "..wenn Gefahr besteht, dass ...könnten". Was passiert, wenn radioaktive Stoffe bereits frei gesetzt sind?
3. Was tun Menschen wie ich, die noch kein Telefonbuch haben?
4. Was soll ich tun, wenn die Behörden anordnen, dass ich mehr als 2x6 Tabletten einnehmen soll? (vgl. Schachtel)
5. Der letzte Satz gefällt mir als chronischer Chaotin und Tochter meiner Eltern besonders gut: ein Ort, wo ich sie sicher wieder finde... ich sage nur: Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags, wo war es doch gleich?! ;-)

Happy Birthday!

Herzlichen Glückwunsch liebe A.B. aus E. an der R. in D!!!
(Jetzt darfst Du auch sagen, dass es schon fast vorbei ist.. ;-)

Sonntag, März 05, 2006

Winter-Impressionen

Und weil es dieses Wochenende so toll viel Schnee gegeben hat (ca. 20cm in Bern, in Solothurn und in der Ostschweiz waren es wohl noch etwas mehr), mal ein Winterbilder-Eintrag...Das ganz tolle ist: Die Bahnlinie BE-SO ist unterbrochen (zumindest heute tagsüber, hoffe, das geht vorbei bis morgen!!) und mein Auto eingeschneit. Kleiner Beweis:
Das Bild habe ich heute morgen bei der Heimkehr vom Fasnacht-Feiern mit Handy geschossen, daher die eingeschränkte Qualität. Von der gleichen Gelegenheit stammt dieses Bild:


...und auch dieses hier (die Strassen sind inzwischen geräumt und wieder frei...):


Bereits vor ein paar Tagen hat es in Solothurn schon viel Schnee gegeben, daher stammen diese Aufnahmen:

Bild links:
Solothurner St. Ursen-Kirche, das Licht ist eine Lampe, es war Neumond ;-)


Bild unten:
Blick von meinem Arbeitsplatz (neu im Grossraum-Aquarium-Büro) nach draussen in den 5min Sonnenschein zwischen den Schneestürmen...

Nicht nur ein Auto kann einschneien :-)


Und zu guter Letzt noch ein kleiner Vergleich von Schneemännern: Der erste stammt aus Kinnelon, NJ und wurde von Katie, Alex und mir gebaut (am 2.1.06), der zweite steht in einer Nachbarstrasse und ich hatte offensichtlich nicht meine Finger im Spiel :-) (Originialgrösse ca. 2,50m!)


Berner Fasnacht

So, es wird Zeit für neue Einträge, ich weiss, ich weiss...und obwohl ich eigentlich ins Bett gehöre, nehme ich mir nun die Zeit, etwas upzudaten, wenn auch nicht unbedingt in chronologischer Reihenfolge...
Wie ja aus vorherigen Einträgen bekannt, bin ich vor kurzem umgezogen. Dazu gibts noch einen eigenen Eintrag, im heutigen soll es - wie die Überschrift vermuten lässt, um das Erlebnis "Berner Fasnacht" gehen, welches ich in den vergangenen 2 Tagen geniessen durfte...
Also, was hat man sich als (z.B.) eingeborene Rheinländerin darunter vorzustellen? Nun, zunächst mal, es ist nicht vergleichbar mit dem kölschen Karneval, weil:
a) es hier nicht am entsprechenden Datum begangen wird sondern eine Woche später (die Katholiken in Solothurn nehmen es da schon genauer...)
b) die Saison beginnt zwar auch am 11.11., allerdings nicht mit Rathaus-Stürmen sondern "Bär in den Käfigturm sperren" - am Donnerstag der Fasnacht wird der Bär dann wieder frei gelassen...
c) Fasnacht wird in der Altstadt in der Gasse und anliegenden Lokalen gefeiert, "Sitzungen" oder sowas finden wohl nicht wirklich statt (Korrekturen bitte in den Kommentar! - Vielen Dank!)
d) Die Musikgruppen des Umzugs (sehr süss, eine Strecke von ca. 1-2km ist komplett mit rund 60 Gruppen in anderthalb Stunden durch...) spielen am Umzugstag (Samstag) noch fleissig auf diversen Bühnen in der Gasse:

Es gibt immens viel Konfetti (aber keine Geschenke wie Kamelle, Strüssche oder ähnliches) und im diesjährigen Beispiel gab es extrem schlechtes Wetter. Erst hat es dauergeregnet, dann wurde der Regen eisig und ging schliesslich in Schnee über. Nonstop. Erst bei rund 20cm Neuschnee hat es schliesslich aufgehört. Hier mal "Beweisbilder" (beide von der Lorraine-Brücke, Sicht auf Bern-Bundeshaus):










Nach dem Umzug fahren hier keine Müllautos durch die Strassen, wie man das vom deutschen Strassenkarneval kennt. Nein, die Schweizer Gründlichkeit erfordert andere Massnahmen:



Eine kleine, mobile Einsatztruppe sammelt mit Schaufel und Handfeger bewaffnet die bunten Papierschnitzelchen ein. Ggf. werden besondere Massnahmen mit einer Pinzette ergriffen. Ja, so sind sie, die Schweizer, vergleich hierzu auch Asterix (Bd 16, S.39):

Soviel erstmal zur Fasnacht, Fragen können in den Kommentaren gestellt werden, die Antwort erfolgt dort oder in einem neuen Eintrag...


P.S. Ich bitte die Bildqualität zu entschuldigen, hatte keinen Fotoapparat dabei und hätte wohl die Linse vom Foto-Handy nochmal säubern sollen...abgesehen davon hat es halt geschneit und alleine deswegen ist einiges unscharf...