Samstag, Februar 11, 2006

Nachbarschaftskontakte

Heute mal ein Eintrag dazu, wie man sich schnell am neuen Ort Freunde macht. Oder konkreter:

Wie knüpfe ich schnell und unproblematisch nette Kontakte zu meinen neuen Nachbarn?

Nun, am einfachsten wäre es wohl, einmal zu einer angemessenen Uhrzeit von Tür zu Tür zu gehen und überall "Hallo" zu sagen. Ist aber viel zu umständlich und normal, also überhaupt nicht mein Stil ;-)
Stattdessen hier meine Variante: Geschehen gestern, Freitagabend, bzw. Samstagmorgen...
Zunächst mal eine kleine Einführung in die Ausgangssituation. Auf dem obigen Bild ist eine Skizze meiner neuen Wohnsituation aufgezeichnet (dummerweise war ich im Rahmen der Nachbarschaftskontakte, über die ich berichte, nicht in der Lage, spontan meinen Fotoapparat zu zücken, daher die comichafte Darstellung...). Vor dem Haus, in welches ich einziehen werde, befinden sich 4 Parkplätze, die mit Nummernschildern bestimmten Leuten zugewiesen sind, weil sich im Erdgeschoss eine Bürogemeinschaft befindet, die diese Parkplätze gemietet hat. Soweit so gut, nachts stehen diese Parkplätze demnach meistens frei... auf der gegenüberliegenden Strassenseite befindet sich die sog. "Blaue Zone" (sowas wie Anwohnerparken), für die man einen Schein bekommen kann, wenn man

1. am Wohnort angemeldet ist
2. nachweisen kann, dass einem das Fahrzeug gehört und
3. 240,- Franken für ein Jahr bezahlt (in Solothurn die Hälfte!!)

Da ich zurzeit Bedingung 1 noch nicht erfülle, habe ich folglich noch keine Parkzonenkarte und muss mich anderweitig behelfen.

Gestern Abend wollte ich nun mal wieder die günstige Gelegenheit eines Sowieso-in-Bern-Seins nutzen und ein paar Dinge in der neuen Wohnung deponieren (Küche ist schon fast komplett! - Randbemerkung). Da fand ich um ca. 23.30h folgende Situation vor:
Mein Auto ist links im Bild ja ganz gut zu erkennen, auch, dass die Blaue Zone komplett zugeparkt war. Aber: Direkt vorm Haus die Büroparkplätze waren frei! Was tut also die Smartfahrerin, wenn sie nur schnell ein paar (z.T. schwere) Sachen ausladen will? Richtig, sie nutzt einen der freien Parkplätze direkt vorm Haus...





Soweit erstmal der Plan...ich konnte bequem ausladen und die Sachen verräumen, einen Blick in die Post werfen (Einschub: Ich habe seit Montag (sprich: 5 Tagen!) einen Nachsendeauftrag laufen. Gestern, am Freitag, hatte ich bereits an eine mich adressierte, allerdings mit falscher Hausnummer versehene Postkarte im Briefkasten! Das nenne ich mal eine ziemlich gute Leistung, ich weiss nicht, ob das in Deutschland auch so gut funktioniert hätte...).
Als ich dann um ca. 0.15h das Haus verlassen habe und nach Solothurn zurück fahren wollte, fand ich diese Situation vor:
"Das kann ja wohl nicht wahr sein!" dachte ich mir nur. Stand da doch ein Auto quer und mit ca. 5cm Abstand zu meinem Bruno derartig geschickt hinter mir, dass so gar kein Rauskommen möglich war. Gut, nach oben und hinten springen wie in einem Run-and-Jump-PC-Spiel hätte vielleicht Erfolg gezeigt, aber das kann ich dummerweise noch nicht...
Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf...
Letztlich habe ich mich dann für Nachbarn-Kennenlernen-Variante entschieden: Geschaut, wo im Haus noch Licht brennt, dort geklingelt und freundlich nachgefragt, ob das Auto, welches meines da blockiert, vielleicht ihnen gehören möge? Erfreulicherweise hatte ich direkt Glück, die Dame, die mir nach mehrmaligen Klopfen die Tür öffnete, hatte bereits die Situation erfasst und freute sich sehr, mir weiterhelfen zu können. Eiligst erzählte sie mir vom bösen, ausländischen Nachbarn ("der kann schon deutsch, Marokkaner oder so...") in der 1. Etage, dem gleiches Problem vor einiger Zeit mit einem anderen netten Autofahrer passiert sein (eingeparkt zu werden), der am nächsten Tag bei Coop arbeiten gehen müsse und nun sicher schon schlafe, aber egal, "den wecken wir jetzt!", so ihre Worte...

Gesagt getan, es wurde fleissigst Radau gemacht (von der Nachbarin, nicht von mir!)und der Herr zum Auto zitiert. Logischerweise hielt sich seine Freude in Grenzen und abgesehen davon, dass ich leider nicht immer zu 100% verstand, ob er nun gegen mich oder das Schweizer Parksystem schimpfte, fuhr er nach ein paar Minuten dann tatsächlich sein Auto weg, so dass ich raus kam.


Da bleibt mir doch nur noch zu sagen:

Ente gut - alles gut! :-)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Na, da haste aber mal wieder Glück gehabt! Aber vielleicht wäre ja auch seitlich noch ne Möglichkeit gewesen, dein Bruno kann sich doch (Fast) auf der Stelle drehen! Ansonsten gibt es ja immer noch die Polizei, die arbeitet doch sicher auch in Bern des Nachts?
Gruß aus dem verregneten (kein Schnee!!) D