Praxisbericht

Es ist ja bereits wieder eine Woche seit dem letzten Post vergangen und auch wenn Mitbewohnerin B. diesmal dank beginnender Schweinepest gar nicht nachfragt, bin ich doch mal so frei und mache mal wieder einen Eintrag. An dieser Stelle: Gute Besserung!!! (Und wehe, Du steckst mich an, bevor ich fliege, wehe...)

Ja, die liebe B. liegt mit Fieber darnieder, dabei war sie nicht in Mexiko und ich habe noch gar nicht meinen neuesten Plan der beruflichen Umorientierung in die Tat umsetzen können. Ich werde nämlich Bioterroristin, indem ich im anstehenden USA-Aufenthalt mich zu einer Schweinegrippe-Party begebe und bei Rückkehr in die CH furchtbar viel unters Volk mischen werde. Subversiv. Und hiermit öffentlich angekündigt, damit mein Opfer mich wenigstens noch in die Zeitung bringt, so für einen Tag oder so...

OK, Scherz beiseite und ausserdem ist es gar nicht lustig, aber inzwischen ja auch nicht mehr wirklich in den Medien...

Ich wollte vom Praxistest des Oleg-Rucksacks und der Joggingleine berichten. Vom Wanderrucksack habe ich bisher nur das darunter liegende Geschirr eingesetzt, exzessiv letztes Wochenende bei insgesamt 3 Militarys, die wir besucht haben (a.k.a. Plauschparcours) und vorhin beim Joggen. Jawohl, ich war trotz heftigen Regens draussen und an der Aare und bin die Strecke, die ich mal in 10min schaffen will, 2x in jeweils 11min gelaufen, also gesamthaft so ca. 4km in 22min. Es wird. Natürlich wird hier nachzulesen sein, ob ich das Ziel der 12min und 2300m im Juni geschafft habe oder nicht...

Die Militarys mit Oleg waren wie immer sehr unterhaltsam. Ich will hier gar nicht langweilen und auf alle Posten im Detail eingehen, aber bemerkenswert finde ich, wie mich Oleg jedes Mal aufs neue überrascht, in jeglicher Hinsicht. Bei Aufgaben, wo ich denke "ohje, vielleicht sollt ich am besten grad weitergehen statt mich zu blamieren" überrascht er gerne positiv durch pure Aufmerksamkeit und nicht vermutete Genialität und bei anderen Aufgaben, wo ich denke "totsichere Sache, kein Ding" auf einmal mit dem Gegenteil. Beispiel: Er ist ja megamässig verspielt und bei der Auswahl "Ball oder Leckerli" würde ich klar auf ersteres setzen. So dachte ich bei einer Aufgabe, wo es ums an Leckerli vorbei laufen ging auch nicht, dass die ihn interessieren würden...nunja, falsch gedenkt...dafür waren dann die Aufgabe "eigenes Spielzeug finden und aus einer Menge an Spielzeugen zurück bringen" eine Easy-Peasy-Sache und in 10sek erledigt (andere Hunde haben das in  ner Minute nicht zustande gebracht), aber da war ich im Vorfeld auch sicher gewesen. NICHTS geht über SEINEN Ball! :-)

Sehr positiv überrascht war ich bei einer Aufgabe, die mit "Schlauer Hund?" benannt war. Ohjemine, hatte ich im Vorfeld gedacht, no chance...aber dann: Die Aufgabe bestand darin, dass ein L-förmiger Maschendrahtzaun, ca. 1,40m hoch und jeweils mit 2-3m langen Seiten ca. 10m von einer Linie entfernt stand. Der Hund hatte an der Linie zu warten, ich zum Zaun zu gehen und in einen in der L-Ecke aufgestellten Napf ein "Gutzli" zu legen. Freundlicherweise durfte ich statt eines trockenen, langweiligen Crackers den heiss geliebten Ball nehmen. Bei anderen Hunden hatte ich beobachtet, wie das Spiel nun weitergeht: Mensch geht zurück zu Hund, schickt Hund voran, der läuft brav zum Zaun, sieht den Napf mit Leckerli dahinter und versucht dran zu kommen, natürlich ohne Chance. Irgendwann kurz vor Ablauf der Minute geht Mensch zu nem Zaunende und versucht Hund um die Ecke zu lotsen, damit er die Aufgabe erfüllen kann...

Bei meinem Superhundibundi war natürlich alles anders, angefangen wie gesagt beim Ball. Ich also den Ball in den Napf drapiert, zurück zu Oleg, "such" statt "voran" gesagt, Oleg ab wie ne Rakete zum Zaun, einmal kurz geschnüffelt und noch eh ich so richtig was sagen konnte, sauste er auch schon den Zaun entlang, lief dahinter, schnappte sich den Ball und kam am anderen Ende wieder hervor und brachte mir den Ball. Die Bewertungsfrau war extrem baff und ich mordsmegastolz und happy!!!! HAH! (und alles nur wegen des Geschirrs und der neuen Leine, versteht sich ;-) 

Jetzt freu ich mich schon auf die nächsten Events und neue Überraschungen. Und wenn Oleg sowas wie in die Zukunft schauen könnte, würde er sich sicher auch freuen. So liegt er jetzt einfach in seinem Körbchen und schnarcht friedlich vor sich hin. Das mach ich dann nun auch mal. Also friedlich vor mich hin schnarchen in meinem Körbchen. Gute Nacht.