Im Rahmen der Lehrveranstaltung "Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten", die im Rahmen der Lehrpersonenausbildung in Solothurn im zweiten (von drei) Studienjahren eine allseits beliebte Pflichtveranstaltung ist (Achtung, hier war grad Ironie), hatte ich dieses Jahr das letzte Mal das Vergnügen, den Studis die hochinteressanten Inhalte nahe zu bringen.
Gemäss der Bologna-Richtlinien ernten sie für den regelmässigen Veranstaltungsbesuch und das
Da bei 55 Studierenden und einer Einführung in Form einer Vorlesung Präsentationen und Referate sehr suboptimal sind, ist der Leistungsnachweis in Form einer schriftlichen (Gruppenarbeit) zu erbringen gewesen.
Die Anforderungen und Bewertungskriterien habe ich in der ersten Veranstaltung bekannt gemacht, einen entsprechenden Zettel dazu ausgeteilt und den auch im Campus-Netz als Datei abgelegt.
Die erste Hürde, die zu meistern war: 2er-Gruppen bilden. Hat in 13 Fällen geklappt, in 10 nicht (8 Dreiergruppen, 2 Einzelpersonen). OK, etwas weniger Korrekturarbeit für mich, also habe ich da mal nicht drauf bestanden. Jedoch zeigt die Erfahrung, dass eine Arbeit durch mehr Personen nicht zwingend besser wird.
Eine weitere Hürde für die angehenden Primarlehrpersonen stellt immer wieder das Thema deutsche Sprache=schwere Sprache dar. Rechtschreibung ist stellenweise nicht wirklich Allgemeingut, wobei ich in den letzten Jahren wesentlich schlimmere Dinge zu lesen bekam, dieses Mal hat sich schon ein gewisser Lernerfolg der Deutschmodule gezeigt... (Trotzdem, ist es wirklich so schwer, dass "da fiel mir ein", resp. eine ähnliche Wendung, vom Verb "einfallen" stammt und daher nicht "da viel mir ein" geschrieben wird??? Kam 2x vor...).
Als diesjährige (und damit leider auch vorerst letztmalige) Highlights der Studi-Arbeiten erlaube ich mir diese Zusammenstellung aus 5 verschiedenen Arbeiten (allfällige Fehler sind vom Original übernommen):
Kinder spielen im Leben einer Lehrperson, das heisst auch für uns, eine zentrale Rolle. Darum war es für uns schnell klar, dass sich unsere Arbeit auch um dieses Thema drehen soll.
(Satz 1+2 der Einleitung, Thema: Muslimische Kinder an einer Primarschule).
Wir haben uns deshalb sofort entschieden, uns mit diesem aktuellen Thema auseinanderzusetzen und uns dieser Problematik anzuvertrauen.
(Thema: PC-Nutzung bei 4-8Jährigen)
---Einschub: Es gab auch so pädagogisch wertvolle Themen wie "Akupunktur vs. Schulmedizin mit Fokus auf Kopfschmerzen" oder "CO2-Speicherung, CO2-Sequestrierung" (da weiss ich immer noch nicht wirklich, was das nun genau ist und vor allem, welchen Zweck die Autorenschaft da verfolgt hat) oder "Konservative Gesellschaft und Prostitution in Thailand - zwei totale Gegensätze" (recht spannend, da noch mit Interviews, die gar nicht notwendig gewesen wären) Einschub Ende ---
Die Hochbegabung äussert sich beim weiblichen Geschlecht meistens mit Fleiss und bei den Knaben mit Rebellerei.
(Jetzt weiss ich endlich, was Olegs Problem ist: Er ist hochbegabt und deswegen immer diese Rebellerei ;-)
Diskriminierung läuft oft im Verdeckten und Verborgenen fast immer ohne Zeugen ab und ist daher von den Betroffenen schwer zu beweisen. Umso öfter liest man dafür von Erfahrungen von Betroffenen in Zeitschriften oder in Schicksalsromanen.
(Darstellung der Recherche beim Thema Integration von Migrationskindern zur Diskriminierungsprävention. Schicksalsromane zählen leider nicht wirklich zur Gattung der wissenschaftlichen Literatur)
Diese Arbeit zu schreiben hat uns Spass gemacht und wir sind froh darüber, diese Chance erhalten zu haben uns damit auseinander zu setzen. Es hat uns in jeder Hinsicht einen Schritt weitergebracht und unser Wissen zum Thema Bildung extrem erweitert.
(aus dem Fazit einer Arbeit zum Thema "Was ist Bildung". Da bin ich doch froh, war der ganze Aufwand mit dem Leistungsnachweis nicht umsonst. Ein ähnliches Fazit habe ich in anderen Arbeiten noch ein paar Mal gelesen :-)
Alles in allem bleibt mir als persönliches Fazit festzuhalten, dass ich nicht unglücklich bin, dass ich das Modul nicht mehr durchführen muss. Lehre an sich würde ja schon Spass machen, aber eine (unbeliebte) Pflichtvorlesung vor 55-110 Studis zu einem mehr oder weniger sehr unpassenden Zeitpunkt im Studium ist nicht so erbaulich. Soll sich jemand anderes demnächst damit vergnügen. Viel Spass! :-)
3 Kommentare:
Sehr anschaulich - und willkommen im Club...!!! Wer das nicht selbst mal erleben durfte und musste, glaubt es ja nicht, was eine HZB heutzutage noch wert ist...!?! Und ich - der ich glücklicherweise inzwischen auch befreit bin von der angeordneten Quälerei! - frage mich,warum um alles in der Welt habe ich mir damals als Studierender eigentlich Mühe gegeben bzw. warum haben mir die DozentInnen denn eigentlich nie die Füße geküsst...?!?
Überheblichsten Gruß vom D!
Dritter Abschnitt, zweite Zeile: das ->N<-achweisen ... gross, weil substantiviertes Verb?
*ganzverlegenwird*
*riesenbrüll*
Da waren ja mal wieder einige Knaller dabei *lach*... Ich wusste noch nicht, dass man sich einer "Problematik anvertrauen" kann *gröhl* ...Dass die Hochbegabung reden kann, ist mir auch neu... aber offenbar hat sie sich den Studis gegenüber geäussert *kreisch* ...Ja, Mel, klarer Fall bei Oleg... seine Rebellerei *brüll* hat jetzt einen Namen ;-)) ...Huch - die Diskriminierung läuft ab :-o... Weisst du, wo das Ablaufdatum zu finden ist, damit ich da rechtzeitig nachschauen kann?? Ahaaa... wurde vermutlich auf den Einband der Schicksalsromane gedruckt!! *schreimichweg* ...Es verwundert mich aber sehr, das bei DEN hochpädagogischen Themen (allesamt direkt aus dem Kern des Fachgebietes *grins*) nicht noch mehr Irrwege in der Rechtschreibung beschritten wurden *loooooooool*
Tja, dein Werk ist vollbracht, deine Pflicht erfüllt und nun kannst du dem endlich und endgültig den Rücken zukehren... oder sagt man zukeeren?? ;-))))
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