Dienstag, Mai 27, 2008

Giro d'Italia

Heute möchte ich nicht, wie es die Überschrift vermuten lässt, übers Fahrrad fahren berichten, sondern vom letzten Wochenende, aber, um die Spannung zu erhöhen, erstmal noch ein Nachtrag zum Velo-Post:

Ja, das Bike ist nicht grade Design-Preis-verdächtig, aber ich denke, es ist extrem funktional (@ anonym(c)) und @Lesterschwein/Oldies: Ein -relativ- günstiges Occassionsvelo fahre ich momentan. Der Nachteil: Für 350,- Fr. (also mehr als ich für das schicke neue im Leasing für ein Jahr voraus zahlen würde) gibt's ne lahme Krücke, mehrjährig, mit diversen Problemchen (wie es bei den Gebrauchten halt so ist), keine gescheite Schaltung, aufregende Bremsen (funktionieren sie oder nicht), Wackelkontakt beim Licht, etc.
Der Vorteil ist ganz klar: Die Diebstahl-Gefahr liegt deutlich tiefer, ist aber auch nicht ausgeschlossen (immerhin wurde mir anfangs Jahr grad ein ähnliches Occassionsmodell am Bahnhof entwendet!)...Ja nu, noch ist nix entschieden, geschweige denn gekauft, eigentlich würd ich das Radl auch erst mal gerne ein bisschen testen, um das Fahrgefühl zu erleben...der Vorteil des S-Bikes wäre halt das Finanzmodell und die Rückgabe-Möglichkeit nach einem Jahr (falls ich dann aus irgendeinem Grund keins mehr bräuchte...).


So, jetzt aber zur Überschrift: Das letzte Wochenende habe ich zusammen mit Kollegin B. (Kollegin wird in der Schweiz nicht nur Arbeitskollegen verwendet sondern auch für Freunde) und natürlich Oleg einen spontanen Kurztrip nach Italien gemacht.
Die Idee wurde am Donnerstag (Happy Kadaver) geboren, als wir einen kleinen Ausflug gemacht haben:

B.: "Mel, lass uns wegfahren"

Mel: "Wohin?"

B.: "Ans Meer"
Mel: "Italien?"

B.: "Ja, genau"

Mel: "Wann?"
B.: "Jetzt?!"

Mel: "Ok, lass uns morgen Abend fahren und Sonntag zurück"

B.:" Ok"


Ja, so einfach ist das :-) Also, Freitagabend, nach Tanzprogramm, versteht sich (es muss ja für die Medaillien-Verteidigung trainiert werden!), Tasche gepackt, B. abgeholt und um 3.20h (also eher Samstagmorgen..) losgefahren.


Haupt-Erkenntnisse der Reise:

- Spontanreisen macht Spass!

- Sprachkenntnisse sind nicht unbedingt erforderlich, dank 9 Jahren Latein ist Italienisch in der Anwendung ein Klacks ;-)

- (Städte-)Reisen mit Hund schafft ganz neue Sichtweisen und Bedürfnisse (Übernachtungsproblem!)
- die Italiener haben einen sehr eigenwilligen Fahrstil...


Jetzt aber zum Programm:

Die Fahrt durch die Schweiz verlief angesichts der Uhrzeit erwartungsgemäss problemlos, das Wetter war neutral. Am Gotthard angekommen, war die Entscheidung, nach vorabendlicher Internetrecherche (bisschen Info hatte ich dann doch...), nicht den 100km langen Tunnel (ok, es sind doch nur 17 :-) sondern den Passweg zu wählen. Eine gute Entscheidung! Kamen wir so doch in den Genuss einer absolut fantastischen, unvergesslichen, atemberaubenden Passfahrt im Sonnenaufgang:


Ja, die Aussicht war wirklich phänomenal. Ganz oben war der Nebel so dicht, dass die Sicht ca. 5m betrug, also grade gut genug um ca. 3 Striche der Fahrlinie weit sehen zu können und so immerhin irgendwie die Richtung halten zu können...
Unterwegs war der Sprachwechsel auf den Schildern etwas verwirrend: Waren wir nun, ohne es zu merken, bereits in Italien angekommen?? Hatten wir erfolgreich die Grenze umfahren? Ach nein, im Tessin wird ja auch italienisch geredet... :-)

Irgendwann, so gegen halb 7/ 7 Uhr morgens kam dann die echte Grenze, wo müde Beamte lustlos die Autos durchwinkten, es blieb nicht einmal Zeit genug, die Ausweise, die man nicht vorzeigen brauchte, heraus zu kramen...
Anschliessend setzte dann doch mal leichte Müdigkeit ein, was für eine Schlafpause am italienischen Rasthof sorgte. B. unterhielt Oleg ne gute Stunde (und die zuschauenden Lastwagenfahrer) auf den 7m Wiese und Mel pflegte die Kunst des Powernaps im Auto. Derartig gestärkt ging es munter planlos ("oh, da hätten wir jetzt grade wohl abfahren müssen...") weiter Richtung Meer (Genua/Pisa als Ziel) als auf einmal das goldene M am Horizont erschien und sich in spontaner, bester Pawlov'scher Reflexmanier der Magen mit "HUNGER" meldete. Kurzerhand wurde das Auto also wieder von der Autostrada ("boah, die Gebühren hier sind aber günstig! Nur 1,60 Euro... ok...und 1,20 Euro... ... und 1,60.... und....hmmm....") zum Autogrill (werden hier Autos gegrillt? ;-) gelenkt und die Zufahrt zum goldenen M gesucht...die gab es allerdings nicht auf der Fahrseite, sondern in der Gegenrichtung. Was es gab, war lediglich ein Hinweisschild:

Offenbar der Hinweis für einen Fussgängerweg, denn es folgte der Weg (sieht schon einladend aus, oder?!):
und es wurde tatsächlich von Meter zu Meter spannender...

Sehr vertrauenserweckend das Ganze...zumal die Mülleimer auf dem Weg schon sehr speziell waren:
Das Essen war aber bekannt klassisch gut und frisch gestärkt (auch der Hund bekam seine Portion Hunde-Mac (mitgenommenes Trockenfutter frisch aus der Tüte)) ging es nun weiter Richtung Süden... das Wetter war, etwa seit dem Gotthard eher durchwachsen. Immer mal wieder tröpfelte es, der Himmel war grau in grau...aber es gab immer wieder Tunnel und Berge, nach denen sicherlich der Wetterwechsel...?!
Nein, wieder nicht.
Aber beim nächsten Tunnel, ganz bestimmt...nein...aber beim nächsten?!...

Die km wurden mehr, die Hoffnung auf Sonnenschein nahm niemals ab... und schliesslich: Juhui, pünktlich bei der Anfahrt auf Genua zeigte sich dann der blaue Himmel! Das Meer lag jedoch eher so unter einer Dunstglocke. Deswegen bewegte uns auch gar nichts, in der einstigen Peststadt (habe grade den neuesten Ken Follet Roman gelesen, wo es u.a. genau darum geht) Halt zu machen sondern das Ziel, der schiefe Turm (torro pendente) kam näher und näher...


Und schliesslich, es war noch nicht einmal Mittag, waren wir da! In der Stadt, deren Name Pate steht für eine internationale Bildungsevaluation, die bei meinen Arbeitskolleginnen C., H. und mir immer wieder Freudesausbrüche hervor ruft, wenn wir unseren Lieblingssatz lesen: "Nach dem schlechten Abschneiden der Schweizer Schülerinnen und Schüler in PISA 2000...."
Nun war ich also da, mittendrin statt nur dabei...ein Parkplatz war dank Hinweis-Schildern schnell gefunden - und zu meiner persönlich grossen Überraschung sogar gratis!

-- kleiner Einschub zum Thema Autobahngebühren: Die ersten drei Maut-Stationen hatten jeweils Preise von entweder 1,20 oder 1,70 Euro. Ging ja noch (selbst wenn man die gefühlten 2km Abstand dazwischen jeweils vernachlässigt). Dann aber, bei Mailand bekam man ein Ticket (praktischer), welches beim Abfahren, in Pisa, endlich bezahlt wurde: statte 19,60 Euro hat der Spass gekostet! Soviel zum Thema "40 Franken für die Vignette in der Schweiz sind Touri-Abzocke...". Ende des Einschubs --


Der Weg zum pendente torro (Frage an die Italienisch-sprechende Leserschaft: spielt die Wortreihenfolge ne Rolle?!) war dank Japanergruppe, die uns entgegen kam, auch schnell gefunden, abgesehen davon ist er ja doch gross genug, um nicht so leicht übersehen zu werden.
Auf dem Gelände, wo das Türmchen steht, war ein Menschenauflauf vom Feinsten, ab und zu hatte ich Zweifel, ob ich nicht doch ne falsche Abzweigung genommen hatte und nach Amerika abgebogen war?! Oder doch Deutschland?! Jedenfalls, italienisch hört man da eher selten...
Kleiner Eindruck vom Platz vorm Turm...

Hübsch anzusehen waren auch die Touristen, die sich in völliger Deppenmanier auf die Wiese stellten, um nette Fotos wie dieses zu schiessen:

Genau, es sieht ABSOLUT dämlich aus, wenn man das aus dem falschen Winkel betrachtet :-) (und man kommt sich natürlich auch genauso vor, wenn man posiert)
Oleg hatte Glück, er brauchte nicht komisch posieren, ein einfaches "Sitz" (natürlich nach diesem Foto) hat's schon getan ;-)

Aber ansonsten ist das Gelände rund um den Turm schon sehr hübsch und sehenswert. Anders als beim Parken sind die Italiener hier aber geschäftstüchtig: Um das Innenleben der Gebäude zu sehen, muss man für alles Eintritt zahlen. Und - hier die Erkenntnis zum Reisen mit Hund - ne Gelegenheit zum Hunde anbinden gibts natürlich nicht, sprich: Indoor-Programm ist ausgefallen, aber das macht ja nix, das Wetter war eh viel zu schön...

Kurzer Powernap auf der grünen Wiese, Blick zum Turm, danach dann mal Aufbruch zum Strand. Bloss zu welchem? So ohne Karte theoretisch kein leichtes Unterfangen, rein praktisch dank Hinweisschildern, Bauchgefühl und 2x missratenem Orientierungssinn (wir sind nun mal halt klassisch weiblich, was das anbelangt...) aber überhaupt kein Problem. Strand gefunden und intensiv den Nachmittag genutzt. Zwar nicht überintensiv für den eigentlich Nutzungszweck (vgl. Foto - mit Beachtung der Übersetzung ;-)
aber mindestens Oleg hatte angesichts seiner ersten Meer-Erfahrung überhaupt doch rechten Spass:

(((hier soll noch ein Video hin, allerdings hab ich grad technische Probleme beim auf den PC übertragen...hoffen wir mal, dass ich die in den Griff bekomme!)))

Die Sonne sank, der Hunger auf gute italienische Küche stieg. Leider hatten die Strandbars noch keinen Saisonbetrieb, so dass wir einmal mehr ins Auto stiegen, auf gut Glück losfuhren und schliesslich in einer gut frequentierten Quartierspizzeria sehr gute Pizza bekamen. Quasi gratis dazu gabs dann noch eine italienisch Lektion (es sprach dort niemand englisch :-), ich weiss jetzt, dass es nicht "dis otto" (für 18) sondern sowas wie "dischotto" heisst... Immerhin hatten die Angestellten ihren Spass und man vergesse nicht, was einst Charlie Chaplin sagte: "Jeder Tag, an dem Du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag!" - nun, für die Pizzeria-Mitarbeitenden war der Tag nicht verloren! :-)

Nach der Pizza stieg Müdigkeit auf und so begann die Suche nach einer passablen Unterkunft. Der Campingplatz brachte die Information über eine mögliche hundefreundliche Bed&Breakfast-Einrichtung, leider waren dort jedoch die hundetauglichen Räume nicht zu haben, so dass Hunidbundi letztlich doch im Auto übernachten musste. Aber dort haben wir es ihm schön bequem gemacht - so gut es eben ging. Vorm Schlafen gab es aber noch ein Dessert-Gelati. Interessant war diesbezüglich die Antwort auf eine Empfehlungsnachfrage an die Hotelbetreiberin (die hervorragendes British English sprach).
Sie konnte lediglich Läden in Lucca (ca. 15-20km entfernt) empfehlen, für Pisa fiel ihr nichts ein, im Gegenteil schien es gar so als wolle sie uns davor bewahren, in Pisa ein Eis essen zu gehen...Wir begnügten uns mit der Antwort, zogen letztlich - ohne konkrete Empfehlung! - gen Lucca los und fanden irgendwo unterwegs eine lauschige kleine Gelateria und assen auf dem direkt daneben liegenden piazza centrale (ich nenn das jetzt einfach mal so) das Eis. Der Platz entpuppte sich just zu dieser Uhrzeit als DER Treffpunkt der lokalen Dorfjugend, die Jungs kamen jeweils zu zweit auf ihren Rollern angebraust, die Mädels stöckelten zu Fuss daher und insgesamt störte es doch das pseudo-romantische Piazza-Eis-Ess-Feeling ein kleines bisschen, aber nicht zu doll...

Die Rückfahrt zur Unterkunft war abenteuerlich: Zwar hatten wir eine Pisa(mit näherer Umgebung)-Karte mitgenommen, aber (vermutlich der Müdigkeit geschuldet) fiel uns erst auf dem Weg auf, dass wir im Grunde gar keine Ahnung hatten, wo genau wir denn nun Unterkunft gefunden hatten! Geschweige denn dass wir hätten einordnen können, wo wir das Eis gegessen hatten...So fuhren wir also munter in der Gegend herum, in der Hoffnung, irgendwann auf eine "bekannte" Strasse zu treffen...was, nach intensiver Pisa-Ortskern-Durchfahrung (überall Einbahnstrassen...), tatsächlich auch gelang! Mein nicht vorhandener Orientierungssinn wurde vom richtigen Bauchgefühl ausser Kraft gesetzt und so kamen wir tatsächlich irgendwann bei der GreenFarm (unsere Unterkunft) an und konnten - nach einem letzten Gassigang mit ca. 163 Glühwürmchen am Weg - todmüde ins Bett fallen.

Am nächsten Morgen ging um 7h der Wecker (jawohl, am heiligen Sonntag!) und glücklicherweise war das Wetter bedeckt regnerisch, sprich: Das Auto war nicht zum Hundegrill geworden.
Das ist der Blick über die grünen Felder, woher die Unterkunft wohl ihren Namen hat...?! ;-)

Nach Gassigang und "Continental Breakfast" (Weissbrot, Croissont, Butter, Honig, Konfitüre) konnten wir ausgeruht den Weg nach Florenz antreten (Strandwetter war ja nicht wirklich, als dass man dort "heliotherapitisch" sich hätte vergnügen können). Erneut komplett plan- aber nicht ziellos war der Weg nach gut anderthalb Stunden erfolgreich bewältigt und wiederum zeitlich perfekt passend klarte der Himmel auf und die Sonne kam raus. Es folgte eine Florenz-City-Tour, dank zufällig gefundener Touristen-Information mit Gratis-Stadtkarte relativ strukturiert. Florenz ist allerdings wohl auch eher eine Schlecht-Wetter-Sightseeing-Stadt, viele entscheidende Dinge sind eher Indoors angelegt. Also nicht zwingend etwas für Reisende mit Hund...überhaupt ist Florenz nur bedingt hundetauglich, Grünflächen muss man suchen und wenn es denn eine gibt, heisst das ja noch lange nicht, dass es sich zeitlich mit den Bedürfnissen des Hundes trifft....

Als wir vor der Akademie der schönen Künste (wo der Dävu vom Michelangelo drin steht - oder nicht?!) die lange Warteschlange bewunderten, machte sich denn auch das kleine Hundchen heimlich still und leise, exakt die Leinenlänge genau nutzend, vollkommen unbemerkt daran, auf diesen Missstand aufmerksam zum machen...ich wunderte mich noch, warum es aus der Warteschlange heraus erhobene Zeigefinger in meine Richtung gab, dann wechselten wir kurz die Strassenseite, um ein Foto von der Schlange zu machen:
und bei dem Weg zurück bemerkten wir plötzlich einen immens grossen hellbraunen, weichen Scheisshaufen (sorry, einen vornehmen Ausdruck dafür gibts nicht!). Kurze Verwirrung, intensive Betrachtung des Ganzen: War das eine Oleg-Hinterlassenschaft oder nicht? Sollte ich es entsprechend brav anständig einrobisäcklen oder nicht? Schliesslich: Nee, war sicher nicht Oleg, hätten wir ja gemerkt und so sind wir also weitergegangen...

Dann, zehn Meter weiter, die Erkenntnis: Moment, eigentlich haben wir heute noch gar keine anderen Hunde gesehen, die Wahrscheinlichkeit also, dass es NICHT Oleg gewesen ist....höhem, tja, äh, zu spät, schade...

Bei der städtischen Markthalle
(die geschlossen hatte, überraschend, an einem Sonntag ;-)
haben wir dann einen Mittagessen-Stop eingelegt (sehr lecker!), den Akkordeon-Spieler, der unaufgefordert die anderen Gäste und insbesondere uns, die wir am Rand sassen, mit seinen immergleichen Melodien terrorisiert hat, durch Nicht-Bezahlung vergrault und sind anschliessend weiter durch die Stadt Richtung Uffizien geschlendert.

Unterwegs sind wir jedoch noch an einer Kirche vorbei gekommen (was in Florenz nicht wirklich eine Kunst ist), genauer der "Cattedrale di Santa Maria del Fiore", ein -zumindest mal von Aussen - wirklich beeindruckender Bau mit reichlich Verzierungen... All dem SchnickSchnack zum Trotz hatte ich natürlich, als das grosse rote Auto vorbei fuhr, jedoch nur Augen dafür:

...bevor ich mich dann mal auf Details des Gebäudes konzentriert habe. Aufgefallen sind mir zum Beispiel zwei Malereien, die da "einfach so" mittendrin zu sehen waren:
auf diesem ersten Bild nimmt man sie kaum wahr (leider wird die Grösse der Kirche auf den Fotos nicht mal annähernd deutlich)
hier jedoch konnte ich sie gut heran zoomen (Digicam sei Dank!). Nicht schlecht, oder?!
B., die sich die Kirche von innen angeschaut hat, kam allerdings recht enttäuscht wieder heraus, der Innenraum konnte anscheinend mit dem äusseren Eindruck nicht im Geringsten mithalten, so dass ich mir den Gang hinein erspart habe (es muss ja auch noch was für einen nächsten - etwas strukturierteren Besuch über bleiben...).
Aber weiter im Sightseeing-Programm... auf dem Weg gab es zahllose Souvenir-Stände, Handtaschen, T-Shirts, alles, was das Herz begehrt. Da konnte ich mich schliesslich tatsächlich nicht zurück halten und habe mir ein Florenz-Souvenir zugelegt: Im örtlichen Disney-Store ein riesiges Tigger-Badetuch! :-)

Anschliessend gabs noch einmal Gelati und schliesslich die Uffizien. Natürlich auch wieder nur von Aussen betrachtet, für die Kunstsammlung innen war das Wetter zu schön und die Hundehaltestellen zu wenig...
Diese Statue (Uffizien) hat mich einigermassen verwirrt...mit meinem Halbwissen dachte ich, das sei eben der Dävu???
Um das schöne Wetter zu geniessen und dem Hund auch noch ein bisschen Tobemöglichkeit zu bieten, haben wir dann dem Stadtkern letztlich den Rücken gekehrt und uns etwas abseits am Ufer des Arno noch ein bisschen gesonnt
(so schön Florenz und die Toskana allgemein auch ist: An der Berner Aare ist es schöner, weil weniger schlammig...)

Nach einer kleinen Oleg-Not-OP (nen Kratzer am Ohr war beim durchs Gestrüpp laufen neu aufgegangen und wir waren blutbesprenkelt) mit Taschen- und Desinfektionstüchern, haben wir dann gegen 18h die Rückfahrt angetreten, die absolut problemlos verlief, sieht man mal von kleinen Herzattacken angesichts des italienischen Fahrstils (wozu blinken?!) ab... (warum auf einer Spur fahren, wenn man auch mittig auf zwei fahren kann).
Angesichts der örtlichen Verkehrsführung und eigenwilliger Hausnummerierung hätte es mich aber gar nicht gross wundern sollen, warum die so seltsam fahren...
Erneut haben wir den Gotthard über- und nicht unterfahren, der Sonnenuntergang war aber schon durch, so dass der Nebel (wieder Sicht so ca. 5m) immerhin diesmal keine Aussicht verwehrt hat. Hingegen hat er zur Erkenntnis geführt: Warum als Gegenverkehr das Fernlicht abblenden, wenn es eh dunkel ist und man im Nebel nix sieht.

Soweit also der kleine Wochenend-Italien-Trip (ist ein bisschen länger geworden, sorry...). Und zur Abrundung dieses Beitrags hier noch ein kleines multimediales Schmankerl...


5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nur eine Bemerkung zum Video:
Der Turm in Florenz ist ein Campanile (soweit wir das richtig erinnern).
Ansonsten interessante Reisebeschreibung, (wenn jemand eine Reise tut, siehe blog bei den Singis)
und eine Erinnerung an unsere Toskana-Rundreise (mit Florenz- und Pisa-Besuch)vor ein paar Jahren.

Anonym hat gesagt…

Coole Slideshow am Ende ;)

Nette WE-Story, sowas sollte man doch glatt mal oefter machen!

Wieviele km habt ihr nun so insgesamt abgerissen?
Ich hab ja in Erdkunde nie so richtig aufgepasst (weiss nur noch 1.Neckar, 2.Donau, 3.Rhein, oder so aehnlich), da muss ich mal nachgucken, wo Pisa und Florenz so geographittisch zu Bern liegen.

Zur Laenge dieses Blogs:
Also Deinem Patenkind ist nach dem dritten Absatz die Puste ausgegangen. Selbst ein schiefer Oleg vor nem Turm konnte ihn ranlocken :)

Beste Gruesse

Anonym hat gesagt…

...

Anonym hat gesagt…

Hallihallo aus Rom!
Hihi, das ist immer mal wieder amuesant, dieses Land wieder "von aussen" zu sehen - mir gelingt das inzwischen kaum mehr! Was heliotherapeutisch genau bedeuten soll, wuesste dir sicherlich auch kein Italiener zu sagen, aber die Logik ist einleuchtend: Warum das Baden erlauben, wenn man es auch verbieten kann? Frei nach dem Motto: Besser ist besser!
Die Statue ist nicht der Davide, sondern eine Kopie in Originalgroesse. Sie steht vor dem Palazzo-erinnere-mich-nicht-mehr-wie-der-hiess, am zentralen Platz von Florenz, in der Naehe des Eingangs zu den Uffizien. Dort stand einmal das Original, ist dann aber wegen Luftverschmutzung (v)ersetzt worden.
Was Gelato angeht, kann ich mir gut vorstellen, dass die Dame euch nach Lucca schicken wollte: das, was Deutschen als tolles Eis erscheint, ist fuer die Italiener oft der letzte Dreck (wenn man an die Auswahl und die Qualitaet gewoehnt ist, ist das auch kein Wunder, mir geht das inzwischen auch so). Insofern zieht man dann meist vor, ggfs. lange Wege zur Lieblingseisdiele auf sich zu nehmen; wenn nicht, verzichtet man lieber ganz darauf. Aehnlich sieht das mit Pizza oder mit dem Mittagessen in einer Trattoria aus.
18 wird uebrigens "diciotto" geschrieben und "ditschotto" gesprochen.
Ich war uebrigens neulich zum ersten Mal in der Schweiz, in Genf. Aber dazu ein andermal mehr...
Liebe Gruesse, Gesine

Anonym hat gesagt…

Ach, noch was: was gibt's denn am italienischen Fahrstil auszusetzen? Der ist doch hoechst rational ;-)
Scherz beiseite, oft ist er das wirklich. Allerdings kann das sture Festhalten am Nicht-Beachten der Regeln genau so dumm sein wie das sture Festhalten an ihrer Beachtung...
Ich habe mir jedenfalls in Dtl. auch schon so manches Hupen eingefangen, weil ich davon ausging, dass auch dort die Leute lieber ein wenig Tempo wegnehmen wuerden, statt mir fast draufzufahren, musste mich dann aber daran erinnern, dass man dort halt eventuell tagelang warten muss, bis die Strasse in beiden Richtungen mehrere Km weit frei ist ;-)