Die Rede ist vom Papier bündeln. Altpapier. Die Werbungen und Gratiszeitungen, die quasi täglich im Briefkasten landen, selbst wenn dort ein (wohl zu kleiner) Aufkleber mit dem Vermerk "Bitte keine Gratiszeitungen" prangt. Nunja, Lesen können ist keine zwingende Voraussetzung zur Erlernung des Berufes einer Primarlehrperson (jetzt werd ich wieder böse, hätte aber durchaus Beispiele auf Lager, falls gewünscht!), warum sollten dann Gratiszeitungsaustragende (man beachte die geschlechtsneutrale Formulierung!) über diese Grundkompetenz (oder Kernkompetenz? Meine Güte, ein ganz furchtbar pädagogischer Eintrag wird das grade...) verfügen. Aber ich verliere mich einmal mehr in nebensächlichen Details. Es geht um das Altpapier.
Dieses wird, je nach Ort, ein- bis zweimal pro Monat (manche Innenstadtwohnende dürfen wöchentlich) GEBÜNDELT eingesammelt. Container gibts nicht, wozu auch. Man hat schliesslich Platz satt in so einer Wohnung (oder im Keller oder auf dem Estrich [Dachboden]), wo man stapeln und schliesslich bündeln kann.
Aber: als gemeine/r (arrogante/r) Deutsche/r (oder Nicht-Schweizer-Bürger/in) gilt es aufzupassen: Ordentlich gebündelt werden tut Not! Sprich: Papier gesammelt in einen Karton zu packen (schön platzsparend) oder gar in einen Papiersack (im Ruhrgebiet unter Tüte bekannt) zu stecken: Verboten!
Im Abfallkalender der Stadt Bern (Auflage 2007) lässt sich auf Seite 10 (von 15) nachlesen:
"Papier/Karton
Was: Papier und Karton wie Bücher ohne Rücken und Taschenbücher, Couverts mit und ohne Fenster, Drucksachen, unbeschichteter Karton, Eier-, Gemüse- und Früchtekarton, Papiersäcke, Prospekte ohne Kunststoffhülle, Telefonbücher, unbeschichtete Wellpappe, Zeitschriften, Zeitungen
Wie: An den Tagen der Papierabfuhr wie folgt bereitstellen:
- Papier und Karton unverschmutzt und frei von Fremdstoffen fest mit Schnur bündeln
- Schachteln zerlegen und bündeln
Achtung: Papier in Papiersäcken, Kartonschachteln, Tragtaschen und mit Nylonstrümpfen oder Klebstreifen gebündeltes Papier wird nicht mitgenommen!
Was nicht: Blumenpapier, Durchschreibepapier, Etiketten, Flüssigkeitsverpackungen, Kaschiertes Papier (Alu, Folien), Verbundmaterial, Pergament oder -ähnliches Papier, Teerpapier, Waschmittelbehälter, Bücher mit Rücken, Ordner, Tetrapak und verschmutztes Papier gehören in den Hauskehricht."
So, wie es sich gehört, habe ich nun neulich, als wieder einmal Sammeltag war, das Chaos in meiner Wohnung betrachtet, es sah an meiner lokalen Papiersammelstelle im Wohnzimmer etwa so aus:
und habe mich anschliessend um die artgerechte Entsorgung des Papiers bemüht, schliesslich wollte ich nicht ein weiteres Mal negativ (als Ausländerin) auffallen und mein Bündel derartig an den Strassenrand stellen:
Nein, die folgenden Bündel sollten mein Vorbild sein (Man beachte den Kehrichtsack nebendran, darüber habe ich schon einmal berichtet, wenn ich mich recht entsinne, Müllgebühren nach dem Verursacher-Prinzip, das finde ich mal gut!):
Nach einem Crash-Kurs bei einer Eingeborenen (ich habe die Vermutung, dass im Schweizer Erbgut ein Papierbündel-Gen vorhanden ist, diese Behauptung müsste verifiziert werden, bin gerade am Forschungsantrag ;-), konnte ich nach mühevoller stundenlanger Detailarbeit schliesslich diese Leistung vorweisen:
Ja, einige nahezu perfekte Bündel habe ich fertigstellen können. Allerdings bestanden diese auch aus völlig gleichartigen Uralt-Zeitschriften (hätte jemand Interesse an Psychologie heute vom März 2000 gehabt? Sorry, zu spät...). Die Bündel mit diversen Papierteilchen, gemischt mit Karton (ist das eigentlich erlaubt???) sehen bei mir immer noch nicht soooo perfekt aus, aber ich arbeite dran! Am kommenden Mittwoch, 07.3.07 habe ich eine neue Chance.
Übrigens: Die Kater fanden das Spielen mit der Kordel (benutze das zum vorbildchen Bündeln, obwohl Wollfaden wohl das angemessenere Mittel wäre?!) toll. Dass ich sie dann nach getaner Arbeit wegräumte, fand mindestens Smokey zum Kotzen: